In der neusten backstage.li-Podcastfolge erzählt Dominik Marxer von seiner Reise nach Indien, Thailand und Japan. Das ganz Besondere daran: Bis kurz vor dem Abflug nach Indien hatte Dominik weder einen konkreten Plan noch ein Rückflugticket. Er stürzte sich also kopfüber ins Abenteuer – ohne zu wissen, was ihn erwartet.

Podcast-Dominik Marxer
Hier gibt’s den Podcast zum Nachlesen:
Fiona: Hoi und herzlich willkommen bei einer neuen Folge vom backstage- Podcast! Mein Name ist Fiona, ich bin die Praktikantin beim aha. Heute bei mir ist Dominik. Hoi Dominik, schön, dass du da bist!
Hoi, ich bin Dominik Marxer. Ich komme ursprünglich aus der Schweiz, aber gleichzeitig auch aus Liechtenstein. Darum bitte nicht wundern über meinen Schweizer Dialekt. Die letzten Jahre habe ich in Nendeln gewohnt, und aktuell lebe ich wieder in der Schweiz – in Reutlingen.
Du hast ja etwas ganz Besonderes gemacht – du bist nach Indien gereist! Aber es war nicht einfach eine gewöhnliche Reise, oder? Du hattest ja eigentlich nur den Flug, stimmt das?
Ja, genau. Anfang 2024 habe ich meine Reise nach Indien gestartet. Ich hatte zuerst einfach mal nur den Flug – kein Hotel, keine Planung, gar nichts gebucht. Ich dachte mir: „Ich gehe einfach mal los, und der Rest wird sich schon ergeben.“
Und wie war dein Start? Du hattest ja einen ziemlich holprigen Einstieg in Indien, oder?
Ja genau – das war ziemlich interessant. Am Flughafen habe ich entschieden, dass ich mir noch Internet holen möchte. Ich dachte, ich schliesse schnell online einen Vertrag für einen Monat ab – ist ja normalerweise kein Problem. Aber genau in dem Moment, als ich abschliessen wollte, hat mich das Flughafen-WLAN rausgekickt. Datenvolumen aufgebraucht.
Dann dachte ich: Okay, geh ich halt in den nächsten Starbucks – die haben sicher Internet. Also habe ich mich auf den Weg gemacht. Aber weil der Starbucks zu nah am Flughafen war, durften sie kein eigenes WLAN anbieten.
Und dann dachte ich mir: Okay, jetzt wird’s spannend. Ich wusste, ich hab noch kein Hotel, keinen Plan, nichts. Mein Glück war, dass ich recht früh am Morgen angekommen bin – so um halb sechs. Also hab ich mir gesagt: Gut, such ich mal den Ausgang. Mal schauen, ob ich den finde.
Dann wollte ich mir ein etwas weiter entferntes Café suchen, um Internet zu bekommen. Aber sogar den Ausgang zu finden, war schon eine Herausforderung. Im Parkhaus ist mir dann ein Inder begegnet, der recht schnell gecheckt hat, dass ich verwirrt durch die Gegend laufe. Er hat mich angesprochen und gefragt, ob er mir helfen kann.
Ich war zuerst echt skeptisch. Ich hatte vor der Reise viele Infos gelesen – und oft heisst es, dass es viele Scammer gibt und man aufpassen muss. Also bin ich ihm gegenüber erstmal sehr kritisch geblieben.
Aber – wie sich herausgestellt hat – war er einfach nur freundlich. Er hat mich zum Ausgang begleitet, mir erklärt, wie das mit den Rikscha-Fahrten in Mumbai funktioniert, und mich bis zu einem Hotel gebracht. Da haben wir sogar noch zusammen einen Tee getrunken.
So schön eigentlich – von einer skeptischen Situation zu einem richtig herzerwärmenden Moment. Hast du dich denn willkommen gefühlt in Indien? Oder war da erstmal Nervosität?
Nervös war ich eigentlich nicht, eher neugierig. Es war halt das grosse Abenteuer, bei dem man nicht weiss, wie genau alles ablaufen wird. Aber ich bin mit einer gewissen Ruhe reingegangen – das war mir wichtig. Deshalb habe ich auch entschieden, direkt mal zwei Wochen in Mumbai zu bleiben. Einfach, um herauszufinden, wie das Reisen dort funktioniert – Backpacking ist ja nicht immer easy.
Schon beim Kleiderwaschen fängt’s an: Macht das das Hotel? Gibt’s Waschsalons? Wie spart man möglichst viel Geld?
Apropos Geld – wie war das so in Indien? Ich stelle mir das ganz anders vor als hier.
Ja, sie haben dort indische Rupien. Wenn man ankommt, denkt man zuerst: Wow, so viele Nullen – ich bin reich! Aber es ist eben nicht so. Der Kurs ist ungefähr 1 Franken = 100 Rupien. Das ist schon crazy. Du bekommst plötzlich Noten mit 500 oder 1’000 drauf – aber das sind halt nur 5 oder 10 Franken. Bis man das im Kopf hat, dauert’s ein paar Tage.

Konntest du auch ein bisschen Sprache lernen in der Zeit?
Tatsächlich! Ein, zwei Phrasen auf Hindi habe ich gelernt. Das hat richtig Spass gemacht. Sobald du ein paar Wörter sagen kannst, haben die Leute eine riesen Freude.
Mein Lieblingswort war „Bukananga“ – das bedeutet „hungrig und nackt“. Ich hab das von ein paar jungen Leuten gelernt. Das ist eher umgangssprachlich, unter Freunden.
Haha, so gut! Und was war sonst so dein lustigstes oder spannendstes Erlebnis?
Es gab da eine Safari-Tour in der Nähe von buddhistischen Höhlen, auf einem Berg. Ich wollte mir ein Velo ausleihen, aber es gab keine Schlösser – und das wollte ich nicht einfach stehen lassen. Also hab ich entschieden: Ich laufe.
Das wären etwa ein bis zwei Stunden gewesen. Ich hatte ja Zeit. Unterwegs kam ein Typ mit dem Töff vorbei, hat mich angehalten und gesagt: „Pass auf – hier gibt’s Raubkatzen!“ Ich so: No risk, no fun.
Dann hat er gesagt: „Hey, steig auf, ich nehm dich mit.“ Und ich durfte mitfahren. Oben hab ich mir die Höhlen angeschaut – sehr spannend!
Und das Beste: Ich hab herausgefunden, dass da ein lokaler Bus fährt – für 10 Rupien! Die Tour mit Safari hätte 20 Franken gekostet. Riesiger Unterschied!
Beim Warten auf den Bus gab es Stände mit Frauen, die Früchte verkauft haben. Affen haben versucht, diese zu klauen – das war so witzig zum Zuschauen.
Dann kam eine Schülerin zu mir, hat mir ein Stück Frucht zum Probieren gegeben – einfach so, ohne ein Wort Englisch. Das hat mich echt berührt.
So schön. Und wie war dein weiteres Reiseprogramm?
Nach Mumbai bin ich nach Bodhgaya gereist – der Ort, an dem Buddha unter dem Baum der Erleuchtung sass. Ich war sehr neugierig auf Buddhismus und wollte das unbedingt sehen.
In Mumbai haben mich Leute gewarnt: Bodhgaya ist gefährlich. Das hat mich irritiert – wenn selbst die Einheimischen das sagen, wird man hellhörig.
Aber es war schlussendlich wunderschön: Buddhisten aus Indien, Tibet, Nepal haben sich versammelt und für den Weltfrieden gebetet.
Im Hostel wurde sogar gratis Essen verteilt – echt lecker, aber herausfordernd nur mit der Hand zu essen!
Und von Indien ging’s dann weiter?
Genau. Nach Thailand – Start in Bangkok. Lustiger Zufall: Am zweiten Tag traf ich jemanden, den ich aus Liechtenstein kannte! Wir waren im gleichen Boulder-Club und sind dann gemeinsam weitergereist – über eineinhalb Monate.
Und wo wart ihr überall?
Zuerst im Süden – Krabi, dann Koh Lanta – super gemütlich, schöne Strände. Dann wollten wir nach Koh Samui, aber alles war ausgebucht. Kein Hotel, kein Hostel.
Also dachten wir: Wir schlafen einfach am Strand. Aber dann kam der Sturm – Wind, Wellen, Leute, Hunde… also sind wir weiter ins Inselinnere gelaufen.
Letztendlich bin ich in einer Bar gelandet – Rotlichtmilieu. Hab was getrunken, mit den Leuten gesprochen – die „Puffmutter“ bot mir an, bei ihr zu schlafen. War mir zuerst suspekt.
Aber ich war echt durch. Also bin ich mit – und es war total okay. Ich durfte duschen, ein bisschen schlafen. Das war definitiv eine meiner Highlight-Storys.
Wow – filmreif! Gab’s sonst noch Erlebnisse, die dir viel bedeutet haben?
Ja, das Zugfahren! Über Nacht Richtung Norden – Chiang Mai. Fenster offen, Insekten überall – aber ich hab geschlafen wie ein Baby. Man gewöhnt sich an alles.
Dann noch eine Töff-Tour während der Burning Season. Die Hügel haben gebrannt – komplett surreal. Man denkt sich: Und wir diskutieren zu Hause über Plastikstrohhalme…
Krass. Und wie ging’s dann weiter?
Weiter nach Laos – aber ich war ausgelaugt. Eigentlich wollte ich nach Vietnam, aber ich war müde und hatte eine leichte Lebensmittelvergiftung.
Also: Planänderung. Ich bin nach Japan.
So spannend. Und wie war der Kontrast zu Liechtenstein?
Extrem! Alles so sauber, organisiert, freundlich. Ich war in der Kirschblütenzeit dort – wunderschön!
In Nagoya habe ich über Workaway bei einem Mann namens Ray gearbeitet. Halb Amerikaner, halb Japaner, hatte einen Töffunfall. Ich half im Haushalt, kochte, reparierte Dinge. Später wurde es fast familiär.
Also richtig eingebunden ins Leben dort?
Ja, total. Ich durfte mit zu Veranstaltungen, half beim Englischunterricht, sah Kalligrafieunterricht, lernte neue Leute kennen.
Er wollte mich sogar verkuppeln – mit ehemaligen Schülerinnen. Ich fand’s etwas komisch, aber wir hatten trotzdem eine gute Zeit.

Und was hast du aus der Reise mitgenommen?
Ich hab gemerkt, dass ich das Arbeiten vermisse. Ich will zurück ins Leben, eine Familie gründen, mein Leben bewusst gestalten.
So schön. Und würdest du wieder so reisen – ohne Plan?
Ja, aber kürzer. Heute würde ich mehr planen – aber das Abenteuer nicht missen wollen.
Danke viel, vielmals, Dominik, dass du da warst. Deine Geschichten machen definitiv Fernweh. Zum Schluss noch etwas: Du hast gesagt, du wolltest in jedem Land einen schönen Satz lernen. Was war das?
Ja! Ich habe in jeder Sprache gelernt: „Du bist schön.“ Nicht zum Flirten – sondern weil ich finde, das ist ein schöner Satz, den man weitergeben kann.
So ein schöner Abschluss! Danke nochmal, Dominik!
Dominik: Vielen Dank dir!
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