Hallo, ich bin Fabian Nägele, 22 Jahre alt und derzeit wohnhaft in Zürich. Ursprünglich komme ich aus Triesenberg, aber durch mein Studium bin ich nach Zürich gezogen. Musik war schon immer meine grosse Leidenschaft, und während des Lockdowns 2020 habe ich mit meiner Schwester Sarah eine Band gegründet. Gemeinsam haben wir ein kleines Home-Studio eingerichtet. Mehr über mich erfährst du im Podcast:

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Hoi miteinander und herzlich willkommen zu einer neuen Episode von 25 unter 25. Heute ist Fabian Nägeli zu Gast. Fabian ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Triesenberg. Mittlerweile wohnt er aufgrund von seinem Studium in Zürich. Wir reden heute vor allem über Musik. Fabian hat nämlich zur Lockdownzeit eine Band mit seiner Schwester gegründet und spielt mittlerweile auch in Zürich in einer Band. Ich möchte mit ihm heute auch noch über sein Studium reden und über das Buch, das er noch geschrieben hat. Hoi Fabian und herzlich willkommen zur heutigen Episode. Ich freue mich mega, dass du da bist.
Danke, ich freue mich, hier zu sein.
Wir tun gerade mit unserem Auflockerungsspiel beginnen. Zieh bitte drei Kärtchen aus dem Stapel und übergib sie mir. Danke schön. Was magst du am liebsten an der Stadt, in der du lebst? Also wir sagen jetzt, ich gehe mal von Zürich aus.
Der See. Dass ich 20 Minuten mit dem Bus fahre und dann direkt am See bin, an der Landiwiese in Wollishofen. Es ist wunderschön, und ich könnte es mir fast nicht vorstellen, in einer Stadt zu leben, wo es keine Gewässer hat. Ich denke, Basel ist auch cool, aber ein See ist halt schon noch cooler.
Nenne eine negative Eigenschaft von dir.
Ich schiebe die Schuld oft auf andere, wenn etwas nicht klappt. Ich merke das allgemein in zwischenmenschlichen Beziehungen, dass, wenn ich selber frustriert bin und etwas nicht so läuft, wie ich es gerne hätte, dass ich dann einen Sündenbock suche und versuche, die Schuld auf andere zu schieben. Dann merke ich aber schnell, dass es keinen Sinn macht und eigentlich niemand etwas dafür kann. Ich fühle mich dann auch wieder schlecht dafür.
Sehr ehrlich, danke vielmals für die Ehrlichkeit. Nehmen wir da noch eine eher unseriöse Frage. Würdest du lieber mit OnlyFans oder als Drogendealer dein Geld verdienen, wenn du auswählen müsstest?
Lieber als Drogendealer, weil, wenn ich einfach nur Gras verticken müsste, dann ist das für mich kein Problem. Aber wenn ich jetzt richtig hartes Zeug ticken müsste und dann wüsste, dass die Leute daran komplett zugrunde gehen, dann könnte ich nicht mit meiner Schuld leben, ja.
Danke schön. Wir gehen jetzt zu meinen Fragen weiter. Und zwar möchte ich gerade mit dem musikalischen Teil von diesem Podcast starten und dich fragen, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass du mit deiner Schwester eine Band gegründet hast.
Also, wie wir alle wissen, ist 2020 die Pandemie losgegangen, und wir sind monatelang im Lockdown gehockt. Sarah, meine Schwester, singt und ich spiele Instrumente. Wir dachten, das sei die Zeit, in der wir eh nichts anderes machen können, als zusammen Musik zu machen. Also haben wir ein kleines Home-Studio eingerichtet, ein paar Songs geschrieben, aufgenommen und dann ein kleines Album auf Spotify veröffentlicht.
Was spielst du alles für Instrumente, wenn du sagst, du spielst mehrere?
Mein Hauptinstrument ist die Posaune. Mit der habe ich angefangen, als ich sechs oder sieben Jahre alt war. Dann habe ich Jahre lang an der Musikschule Unterricht genommen, in der Harmoniemusik und Jugendorchestern gespielt. Später habe ich mit 15 Klavierunterricht genommen und selbst ein wenig Gitarre beigebracht. Ich spiele auch noch Synthesizer und Xylophon.
Wie ist es abgelaufen, wie habt ihr euch koordiniert, du und deine Schwester in der Band, oder wie komponiert man selbst einen Song?
Wir hatten beide schon viele Songideen. Wir haben die besten Ideen zusammengebracht, am Klavier und auf der Gitarre gespielt und dann die besten 10-15 Songs ausgewählt und aufgenommen. Oft sind während der Aufnahme neue Ideen und Sounds dazugekommen.
Ihr hattet mehrere Auftritte in Liechtenstein. Wie ist es, selbst komponierte Songs vor Publikum zu präsentieren?
Natürlich spannend, weil die Frage ist, wie es ankommt. Darum ist man extra nervös, aber wenn es den Leuten dann gefällt, ist es umso schöner, weil man weiss, dass man den Song wirklich selbst gemacht hat.
Du bist jetzt mittlerweile in einer neuen Band. Magst du erzählen, was der Grund war, dass ihr euch aufgelöst habt?
Es ist einfach über die Jahre ein bisschen im Sand verlaufen. Wir wollten beide mehr live spielen und in einer grösseren Gruppe jammen, was als Duo schwierig war. Sarah spielt jetzt in einer Band an der Musikschule, und ich habe in Zürich eine Band gefunden.
Wie ist es, in eine existierende Band einzutreten?
Besonders schwierig, weil bei ihnen schon viel feststand. Sie hatten 15-20 eigene Songs und waren musikalisch auf einem hohen Niveau. Es war anfangs überfordernd, aber ich habe viel gelernt und es macht Spass, sich präzise mit der Musik auseinanderzusetzen.
Wie heisst deine Band und was spielt ihr so?
Die Band heisst Host the Pitchen (also die Tauben, alles kleingeschrieben). Wir spielen eine Mischung aus Balladen, Indie-Rock und Songs mit Gospel- und Jazzeinflüssen. Es ist ein eigener Style, den man sofort erkennt, wenn man ihn hört.
Neben der Musik bist du auch literarisch unterwegs und hast in deiner Gymi-Zeit ein Buch geschrieben. Was war deine Motivation?
In den letzten Gymnasialjahren haben wir uns mit Weltliteratur auseinandergesetzt. Es hat mich fasziniert, was man mit Sprache künstlerisch anstellen kann. Da ich viele Ideen hatte, wollte ich sie literarisch umsetzen. So entstand mein Buch.
Wie geht man vor, um ein Buch in einem Verlag zu veröffentlichen?
Man muss herausfinden, was der Verlag will und ob er seriös ist. Man erstellt ein Probe-Manuskript von 20-30 Seiten, eine Exposé und einen Autor-Steckbrief und schickt alles an den Verlag. Es ist sehr schwierig, einen Verlag zu finden, der das Risiko eingeht.
Was studierst du mittlerweile und warum?
Ich studiere Germanistik und Philosophie. Germanistik umfasst Sprach- und Literaturwissenschaft. Die Sprachwissenschaft befasst sich mit Sprachwandel und Dialekten, die Literaturwissenschaft mit literarischen Texten. Philosophie hinterfragt die grundlegenden Fragen des Menschseins.
Was sind deine Berufsaussichten nach dem Studium?
Ich mache parallel ein Lehrdiplom für das höhere Lehramt. Viele gehen in den Journalismus oder in die Verlagsbranche. Philosophen sind auch in der Bankenwelt gefragt, wegen ihres kritischen Denkens. Es gibt viele Möglichkeiten, z.B. auch in einem Ethikrat.
Möchtest du nach dem Studium Vollzeit als Lehrer arbeiten?
Das kann ich noch nicht sagen, weil ich noch keine praktische Erfahrung habe. Ich werde im nächsten Semester selbst unterrichten und dann sehen, ob es mir gefällt. Ich kann mir vorstellen, verschiedene Tätigkeiten auszuüben.
Was interessiert dich sonst noch?
Die Verlagsbranche, Journalismus, Ethik und Moral interessieren mich sehr. Banken interessieren mich weniger.
Du hast in der Umfrage bei deinem Traum Erleuchtung geschrieben. Was verstehst du darunter?
Es klingt spirituell, aber es geht darum, dass unser Verstand uns kontrolliert und wir nicht im Jetzt leben. Ich habe durch das Buch «Die Kraft der Gegenwart» von Eckhart Tolle gelernt, meine Gedanken aus einer Aussenperspektive zu beobachten und zu kontrollieren. Es wäre mein Traum, dies im normalen Zustand zu erreichen.
Danke vielmals für deine Antworten und Eindrücke. Es hat mich mega gefreut, mit dir zu reden. Vielen Dank, dass du da warst.
Danke vielmals. Es hat mich mega gefreut.
Ich möchte mich auch bei allen Zuhörern herzlich für das Zuhören bedanken. Folgt uns, um keine weiteren Folgen mehr zu verpassen. Ich freue mich auf das nächste Mal.