Fast alle Schüler:innen in ganz Europa sehnen sich nach dem ersten Schultag schon wieder nach den nächsten Ferien. Deshalb die Frage: In welchem europäischen Land gibt es am meisten Ferien pro Jahr?
Ausgangslage
Mit 13 Wochen Schulferien im Jahr gehören wir hierzulande eher zu den Schlusslichtern in Europa. Allerdings haben wir zusätzlich 13 gesetzliche Feiertage und zwei Brückentage, was wiederum mehr ist als in den meisten anderen europäischen Ländern. Wem unsere Ferien schon zu kurz sind, der sollte besser nicht nach Dänemark ziehen. Zumindest nicht in manche Teile Dänemarks, denn dort haben die Schülerinnen und Schüler gerade einmal 11 Wochen Ferien pro Jahr. Deutschland und die Slowakei liegen mit 13 Wochen gleichauf mit uns.
Wer bietet mehr?
In der Schweiz sind es je nach Kanton 12 bis 16 Wochen, in Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien 14 Wochen. Das ist alles noch im mittleren Bereich. Luxemburg, Frankreich und Spanien verteilen jeweils 16 Wochen Ferien. Die Zahlen gehen aber noch ein Stück weiter hinauf. In Italien geniessen die Schülerinnen und Schüler zwischen 17 und 18 Wochen Ferien. Man könnte meinen, dass Italien damit eine Ausnahme bildet. Dem ist aber nicht so, denn in Osteuropa haben fast alle Länder 17 oder 18 Wochen Ferien im Jahr. Dazu gehören Lettland, Litauen, Weissrussland, Russland, die Türkei und die Ukraine.
Überblick
Am meisten Ferien | |
18 Wochen | Russland, Türkei, Ukraine, Italien |
17 Wochen | Lettland, Litauen, Weissrussland, Rumänien, Italien |
16 Wochen | Spanien, Frankreich, Griechenland |
Am wenigsten Ferien | |
11 Wochen | Dänemark |
12 Wochen | Tschechien, Nord Mazedonien, Nordirland |
13 Wochen | Liechtenstein, Deutschland, Slowakei |
*Die Daten können teilweise fehlerbehaftet sein, da die Erfassung der Daten schwierig ist und die Ferientage innerhalb vieler Länder zusätzlich variieren (z.B. von Kanton zu Kanton).
Was ist besser?
Der Unterschied zwischen 11 Wochen und 18 Wochen Urlaub im Jahr ist ziemlich gross. Jedenfalls grösser, als man es vielleicht denken mag. In den meisten Ländern mit vielen Ferienwochen konzentrieren sich die Ferien vor allem auf den Sommer. Teilweise dauern allein die Sommerferien ganze 3 Monate. Dieses Thema wird von vielen Experten heftig diskutiert. Sie stellen sich die Frage, ob so lange Ferien den Schülerinnen und Schülern wieder zu mehr Energie verhelfen oder ob sie mehr Nach- als Vorteile haben.
Lange Sommerferien
Der Ursprung der Sommerferien liegt darin, dass die Kinder früher meist zu Hause und in der Landwirtschaft mithelfen mussten. Im Sommer war durch das Ernte und Heuen immer viel zu tun. So fiel der Unterricht über die Sommermonate für eine lange Zeit aus. In manchen Ländern hat sich das bis heute nicht geändert, weshalb die Sommerferien immer noch so lang sind.
Eine längere Pause über den Sommer ist wichtig und tut den Schülerinnen und Schülern gut, sechs Wochen sind dafür eine gute Länge. Das ist genug Zeit, um wirklich einmal abzuschalten und vielleicht auch für längere Zeit zu verreisen. Bei längeren Ferien wird es aber oft schwierig, vor allem für die Eltern, genügend Programm für ihre Kinder zu finden. Sommercamps sind nicht billig und im Teenageralter hat man darauf vielleicht auch keine Lust mehr. Viele verbringen dann ihre Zeit am Computer oder am Handy, was nicht gerade hilfreich ist. Ausserdem ist es für Schülerinnen und Schüler umso schwieriger, nach 10 bis 13 Wochen Ferien und Ausschlafen für die Schule wieder früh aufzustehen und leistungsfähig zu sein. Hinzu kommt, dass nach so vielen Ferienwochen viel Schulstoff wieder vergessen wird und nochmals aufgearbeitet werden muss. Andere Meinungen wiederrum sagen, dass Kinder ausserhalb der Schule viel lernen und diese Zeit für die Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig ist.
Persönliche Meinung
Ich persönlich bin mit der Verteilung der Ferien und generell mit der Anzahl der Ferientage bei uns sehr zufrieden. Sechs Wochen im Sommer sind schön, aber nicht zu lang, so dass wir auch im Rest des Jahres noch genügend Ferien haben. Diese Balance ermöglicht es, nicht nur im Sommer eine längere Pause zu geniessen, sondern auch während des Schuljahres regelmässig neue Energie zu tanken. Die Abwechslung zwischen intensiven Lernphasen und kürzeren Auszeiten sorgt dafür, dass die Motivation erhalten bleibt und wir die Möglichkeit haben, uns auch während der kürzeren Ferien auf andere spannende Dinge zu konzentrieren.
Natürlich träumt jeder von uns manchmal von noch längeren Ferien. Doch wenn man genauer darüber nachdenkt, haben sehr lange Ferien auch ihre Nachteile. Es ist zwar verlockend, mehr Freizeit zu haben, aber es bedeutet meistens aber auch, dass der Wiedereinstieg in den Schulalltag schwieriger wird und es mehr Zeit benötigt, um wieder in den Lernrhythmus zu finden. Ausserdem ist es auch für Eltern eine besondere Herausforderung, ihre Kinder über einen so langen Zeitraum sinnvoll zu beschäftigen.
Quellen
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