Häuser bauen in Rumänien

Felix Hürlimann engagiert sich in Rumänien, wo er mit einer Gruppe Freiwilliger Häuser renoviert, Wasserleitungen verlegt und Gewächshäuser baut. Der Tag ist geprägt von körperlicher Arbeit, heissen Temperaturen und lauen Sommerabenden am Lagerfeuer. Er wird diesen Sommer zum dritten Mal bei dem Projekt dabei sein.

Felix, Alexa und Sarah

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Darum gehts …

Felix Hürlimann, ein 18-jähriger Schüler aus Liechtenstein, hat bereits zweimal an einem Hilfsprojekt in Rumänien teilgenommen. Er erzählt von seinen Erfahrungen in Larguta, wo er mit einer Gruppe Freiwilliger Häuser renoviert, Wasserleitungen verlegt und Gewächshäuser baut.

Das Projekt fordert körperlich und mental heraus – sei es durch die anstrengende Arbeit in der Hitze oder die Sprachbarrieren vor Ort. Dennoch überwiegt die Begeisterung: Die intensive Gemeinschaft, die Abgeschiedenheit des Camps und das spirituelle Programm machen die Erfahrung einzigartig.

Für Felix ist das Projekt mehr als nur Hilfeleistung – es ist eine Chance, aus dem gewohnten Alltag auszubrechen, das eigene Umfeld bewusster wahrzunehmen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Er plant bereits seine nächste Teilnahme und ermutigt andere Jugendliche, ähnliche Erfahrungen zu machen.

Mehr darüber erfahren

Mehr zum Projekt kannst du im Bericht vom Vaterland nachlesen.

Hier gibt es den Podcast zum nachlesen

Hey und willkommen zu unserer Podcast-Folge auf backstage.li!
Wir sind Alexa und Sarah vom Jugendteam und heute haben wir Felix Hürlimann zu Gast. Er hat in Rumänien geholfen, ein Haus zu bauen.

Felix, stell dich bitte kurz vor.

Erst mal vielen Dank, dass ich heute kommen durfte, um über unser Projekt zu sprechen. Ich bin 18 Jahre alt, wohne in Schaan und gehe seit sechseinhalb Jahren aufs Gymansium in Vaduz. Diesen Sommer mache ich meine Matura.

Was hat dich motiviert, an diesem Projekt teilzunehmen?

Mein Lehrer Andreas Atzel, der das Projekt vor über 15 Jahren ins Leben gerufen hat, hat mich inspiriert. Schon in der Unterstufe hatte ich einen guten Draht zu ihm. Nach meiner ersten Reise nach Rumänien war ich fasziniert von der Arbeit und den Menschen vor Ort, weshalb ich weiterhin dabei bin.

Wie sah ein typischer Tag in Larguta aus?

Ich war das zweite Mal in Rumänien. Wir sind für sechs Tage dort, fünf davon sind Arbeitstage. Der Tag beginnt um 7:30 Uhr mit dem Frühstück. Um 8:30 Uhr laufen wir etwa 20 bis 30 Minutendurch den Wald zur nächstgelegenen Strasse, wo uns Shuttles abholen. Wir arbeiten in zwei Tagesstätten der Stiftung YANA (You Are Not Alone), einer liechtensteinischen Organisation. Diese Einrichtungen sind für Kinder aus bedürftigen Familien, die dort eine warme Mahlzeit bekommen und zur Schule gehen können.

Welche Arbeiten habt ihr genau gemacht?

Die Aufgaben variieren jedes Jahr. Eine Gruppe arbeitet in den Tagesstätten und übernimmt kleinere Reparaturen, Malerarbeiten oder hilft beim Anbau von Gemüsebeeten. Ein anderer Teil hilft bei einer Familie, die Unterstützung benötigt. Wir renovieren Häuser, legen Wasserleitungen oder reparieren Dächer. Dieses Jahr haben wir ein undichtes Dach instand gesetzt.

Was waren die grössten Herausforderungen?

Die Kommunikation mit den Einheimischen, da viele wenig bis kein Englisch sprechen. Zum Glück unterstützen uns rumänische Freiwillige. Auch die körperliche Arbeit ist anspruchsvoll, vor allem bei hohen Temperaturen. Letzten Sommer haben wir bei 35 Grad auf einem offenen Feld gearbeitet – eine grosse Herausforderung, aber es hat sich gelohnt.

Wie lange hat es gedauert, das Haus zu renovieren und die Gewächshäuser zu bauen?

Die Hausrenovation dauert in der Regel vier Arbeitstage. In dieser Zeit verlegen wir Wasserleitungen und reparieren Dächer. Die Gewächshäuser sind ein mehrjähriges Projekt. Diesen Sommer haben wir das Fundament vorbereitet, was die gesamten vier Tage in Anspruch genommen hat.

Was hast du aus dieser Reise persönlich mitgenommen?

Ich nehme mein Umfeld bewusster wahr, besonders in Bezug auf die Handynutzung. In Larguta gibt es kaum Internet, wodurch man sich stärker auf die Menschen und die Umgebung konzentriert. Jeden Abend gibt es ein spirituelles Programm, das von den rumänischen Freiwilligen organisiert wird. Es hilft, sich ohne Ablenkungen mit wichtigen Fragen auseinanderzusetzen. Nach sechs Tagen fühlt man sich wie neu.

Kannst du mehr über das spirituelle Programm erzählen?

Das Programm wird in Zusammenarbeit mit der Organisation YANA und Jesuiten durchgeführt. Die Jesuiten aus verschiedenen Ländern sind in Philosophie und Geisteswissenschaften geschult. Jeden Abend gibt es ein bestimmtes Thema, das uns zum Nachdenken anregen soll. Letztes Jahr stand die Wahrnehmung von Zeit im Mittelpunkt. Die Jesuiten stellen Fragen, die wir in Kleingruppen diskutieren.

Wirst du in Zukunft wieder an diesem Projekt teilnehmen?

Definitiv. Ich habe mich bereits für diesen Sommer angemeldet und war wahrscheinlich der Erste. Das Projekt gibt mir nicht nur das Gefühl, anderen zu helfen, sondern auch die Möglichkeit, kurz vor Schulbeginn Abstand vom Alltag zu gewinnen.

Was bleibt dir am meisten in Erinnerung? Und welche Botschaft würdest du Jugendlichen mitgeben, die überlegen, sich in einem ähnlichen Projekt zu engagieren?

Die Abende im Camp. Die nächste Strasse ist drei bis vier Kilometer entfernt – eine solche Abgeschiedenheit gibt es in Liechtenstein nicht. Am Lagerfeuer zu sitzen und sich mit anderen auszutauschen, bleibt mir jedes Jahr am meisten in Erinnerung. Es ist der Hauptgrund, warum ich immer wieder teilnehme.

Vielen Dank, Felix, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast!

Danke euch, dass ich hier sein durfte.

Hoffentlich hat euch diese Folge inspiriert. Bis zum nächsten Mal!

Hier der Artikel vom Liechtensteiner Vaterland:

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