Pflege mit Herz: Lucy nutzte das FSJ als Sprungbrett

Ich bin Lucy Kalberer, 19 Jahre alt, und befinde mich mitten in meiner Lehre zur Pflegefachfrau in der Lebenshilfe in Balzers. Schon seit ich klein war, wollte ich Menschen im Alltag unterstützen. Während meines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) habe ich meine Leidenschaft für die Pflege entdeckt. Der Umgang mit älteren Menschen hat mir gezeigt, wie viel Freude es bereitet, ihre Lebensgeschichten zu hören und ihnen zu helfen. Diese Erfahrung hat mich dazu bewogen, eine Karriere in der Pflege einzuschlagen.

«Das Freiwillige Soziale Jahr hat mir gezeigt, dass Pflege wirklich zu 100% der Beruf ist, den ich machen will.»

Lucy Kalberer

Nach dem Abschluss meiner Oberschule und einem zusätzlichen Schuljahr habe ich mich schliesslich für das FSJ entschieden. Es war eine grossartige Möglichkeit, in die Pflege hineinzuschnuppern und zu bestätigen, dass dies der richtige Beruf für mich ist. Besonders die Gemeinschaft während der FSJ-Zeit hat mir sehr gefallen. Die Mittwochnachmittage, an denen wir uns immer getroffen haben, waren Highlights für mich. Es war eine wertvolle Zeit, in der ich viel über Teamarbeit und den Umgang mit verschiedenen Menschen gelernt habe.

Jetzt, in meiner Lehre, geniesse ich es, jeden Tag mit den Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen. Ich freue mich auf die kommenden Jahre in der Lebenshilfe in Balzers und plane, mich in diesem Bereich weiterzubilden. Vielleicht werde ich eines Tages Diplomierte Pflegefachfrau. Das würde mir erlauben, noch mehr medizinische Aufgaben zu übernehmen, was ich sehr spannend finde. Aber erst einmal möchte ich meine Lehre erfolgreich abschliessen und dann vielleicht ein Jahr im Ausland verbringen, um die Welt zu sehen und meine Englischkenntnisse zu verbessern.

Mein Traum ist es, eines Tages einen Gnadenhof zu haben, auf dem ich Tieren in Not ein Zuhause bieten kann. Diese Vorstellung erfüllt mich mit Freude und Hoffnung. Bis dahin möchte ich aber in der Pflege bleiben, denn es ist ein Beruf, der mich jeden Tag aufs Neue erfüllt und herausfordert.

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Hoi miteinander, herzlich willkommen zu einer neuen Episode von 25 unter 25. Heute ist meine kleine Schwester da, die Lucy Kalberer. Sie ist 19 Jahre alt und macht momentan die Lehre als Pflegefachfrau in der Lebenshilfe in Balzers. Die Lucette hat vor dem FSJ, dem Freiwilligen Sozialen Jahr, gemacht und hat dort gemerkt, dass ihre Berufung in der Pflege ist. Heute reden wir über ihre Erfahrungen beim FSJ und wie es jetzt in der Lehre läuft. Heu Lucy, es freut mich, dass du hier bist.

Hallo.

So, wir denken gerade am Anfang an unser Auflockerungsspiel. Das ist jetzt da in 3 Kärtchen gewesen und sie mir übergeben. Die erste Frage ist: Welche Angewohnheit stört dich an anderen am meisten?

Keine Ahnung, wenn man mit ihnen am Reden ist, dann sind sie ganz woanders am Schauen und hören dir halt einfach nicht richtig zu. Ja, du musst dich mehrmals wiederholen.

Worüber hast du dich am häufigsten mit deinen Eltern gestritten?

Über mich. Ja, eigentlich schon immer ich.

Und die letzte Frage ist: Was ist aktuell deine größte Herausforderung?

Keine Ahnung. Ich will irgendwie extrem gerne reisen gehen, aber das geht halt irgendwie auch nicht so einfach. Das nervt mich.

Okay, dann gehen wir jetzt gerade weiter mit meinen Fragen, die ich für dich habe. Und zwar ist die erste Frage: Du hast ja die Oberschule gemacht. Danach bist du noch ins 10. Schuljahr gegangen und dann hast du dich für das FSJ entschieden. Wieso hast du dich für das FSJ entschieden?

Ich habe gewusst, dass ich mal in einem Altersheim arbeiten will, und mit der Lehre hat es irgendwie nicht so funktioniert. Ich habe eigentlich schon das Jahr davor ins FSJ gehen wollen, aber da war ich noch zu jung. Ja, dann bin ich ins FSJ gegangen.

War die Pflege schon immer dein Berufswunsch Nummer 1?

Ja, eigentlich schon seit ich klein bin. Ich wollte immer Leute im Alltag unterstützen und mir macht es einfach Spaß, mit alten Leuten zu reden, weil die haben halt voll viel Lebenserfahrung und man kann gut mit ihnen reden. Darum habe ich gewusst, dass ich ins Altersheim gehe.

Was gefällt dir am meisten an der Pflege?

Es ist einfach, Leute im Alltag zu unterstützen. Man hilft ihnen am Morgen, redet mit ihnen und ist fast schon die erste Person, die sie am Morgen sehen. Mir gefällt das und ich finde es toll, mit ihnen zu reden.

Es ist jetzt ein paar Jahre her, seit du das FSJ abgeschlossen hast. Kannst du mir sagen, was das Highlight für dich war?

Es waren einfach die Mittwochnachmittage, an denen man die anderen Leute gesehen hat. Bei mir war es vor allem die Gemeinschaft und es war einfach lustig, weil man sich jeden Mittwochnachmittag gesehen und miteinander reden konnte.

Welches Modul hat dir am meisten gefallen? Ist dir da etwas speziell in Erinnerung geblieben?

Ich fand den Selbstverteidigungskurs ganz lustig. Ich weiß noch, der Muskelkater danach war nicht so angenehm, vor allem bei der Arbeit, aber es war auch lustig.

Würdest du anderen Leuten das FSJ weiterempfehlen?

Also es kommt halt ganz auf die Person an. Ich habe das Gefühl, wenn du einfach nur deinen Job anschauen willst oder schauen willst, ob dir dieser Job gefällt, dann ist es etwas Gutes. Aber wenn du zu 100% weißt, was du machen willst und nicht ein Jahr vor der Lehre etwas anderes machen willst, dann eher nicht. Aber ich würde es schon weiterempfehlen.

Gibt es Dinge, die du im FSJ gelernt hast, die dir jetzt bei deiner Lehre helfen?

Es hat mir geholfen, meine Entscheidung leichter zu treffen, dass Pflege wirklich zu 100% der Beruf ist, den ich machen will. Das Praktikum hat mir extrem geholfen, in einem Team zu arbeiten, verschiedene Sachen anzusprechen und mich an die Arbeitszeiten zu gewöhnen. Es hat mich sehr weitergebracht.

Jetzt machst du die Lehre als Pflegefachfrau in der Lebenshilfe Balzers. Wie gefällt es dir dort?

Also mir gefällt es extrem gut. Ich freue mich auf die nächsten Jahre, dort zu arbeiten. Ich finde den Alltag und die Zusammenarbeit mit den Leuten toll.

Ist es für dich schon in Planung, in dem Beruf zu bleiben, oder gibt es etwas, wo du dich noch weiterbilden möchtest?

Auf jeden Fall will ich erstmal die Lehre gut abschließen. Momentan plane ich, in der Pflege zu bleiben. Vielleicht interessiert mich später auch die Weiterbildung zur Diplomierten. Das sind nochmal 2-3 Jahre mehr, aber ich glaube, im Altersheim bleibe ich eher, weil ich es mag, die Leute über eine lange Zeit zu pflegen.

Was würde dir die Ausbildung zur Diplomierten bringen?

Als Diplomierte darf man mehr medizinaltechnische Dinge machen, die man als Pflegefachfrau nicht machen darf, wie Medikamente richten oder Verbände wechseln. Das finde ich interessant und ich glaube, es würde mir gefallen.

Wird das von deinem Betrieb unterstützt?

Ja, wir haben schon darüber geredet und sie freuen sich, wenn ich die Weiterbildung dort mache.

Hast du andere Pläne für nach der Lehre?

Ich würde gerne ein Auslandsjahr machen oder die Welt anschauen. Das fände ich megainteressant. Wenn ich im Ausland arbeiten würde, wäre es wahrscheinlich nicht in der Pflege, weil die Pflege überall anders ist. Ich möchte einfach mal entspannen und die Welt sehen.

Gibt es ein Land, das dich besonders interessiert?

Ich habe kein spezielles Land im Kopf, aber ich würde zuerst in ein englischsprachiges Land gehen, damit ich nicht eine neue Sprache lernen muss und besser Englisch sprechen kann.

Gibt es einen Traum, den du hast, der unbedingt in deinem Leben erfüllt werden soll?

Ich will einfach, dass ich, wenn ich mal alt bin, zufrieden mit meiner Lebenssituation bin und keine Reue habe. Ich möchte zufrieden sein mit dem, was ich gemacht habe und nicht gemacht habe.

Gibt es etwas, das zwar unrealistisch ist, aber megacool wäre, wenn du es erreichen könntest?

Ich würde sehr gerne einen Gnadenhof haben, auf dem ich Tiere aufnehmen kann, die keine guten Umstände haben. Sie würden bei mir nur Liebe bekommen. Leute könnten mich besuchen und Zeit mit den Tieren verbringen.

Danke vielmals, dass du da warst und dass wir über deine Erfahrungen beim FSJ reden konnten. Ich hoffe, dass alle, die Interesse haben oder noch nicht sicher sind, ob sie das FSJ machen wollen, sich jetzt besser entscheiden können. Danke vielmals, dass du dir Zeit genommen hast und heute da warst.

Ja, danke vielmals, dass ihr mich eingeladen habt und mir zuhört.

Ich möchte mich bei allen Zuhörern herzlich fürs Zuhören bedanken und freue mich schon auf die nächste Folge. Tschüss und bis zum nächsten Mal.

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