25 unter 25, die Podcastserie mit jungen Leuten aus Liechtenstein.
Malena Marxer, 22, aus Liechtenstein, ist angehende Lehrerin und leidenschaftliche SĂ€ngerin. Ihr Weg fĂŒhrte sie von der PH St. Gallen bis nach Edinburgh, wo sie wertvolle Erfahrungen in einem Praktikum sammelte. Malena liebt die Arbeit mit Kindern und die Musik gleichermaĂen und trĂ€umt davon, eines Tages von ihrer Musik leben zu können. Ihre Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafĂŒr, wie man seine Leidenschaften miteinander verbinden und seinen TrĂ€umen folgen kann.
Hallo zusammen, ich bin Malena Marxer, 22 Jahre alt und komme aus Liechtenstein. Derzeit studiere ich an der PH St. Gallen, um Lehrerin zu werden, und bin seit meiner Kindheit eine begeisterte SĂ€ngerin. Schon frĂŒh wusste ich, dass ich einmal Lehrerin sein möchte, nicht zuletzt, weil mein Vater auch Primarschullehrer ist. Die Arbeit mit Kindern gibt mir unglaublich viel zurĂŒck, ihre Freude und ihre Erfolgserlebnisse sind das Schönste an diesem Beruf.
Neben meinem Studium singe ich leidenschaftlich gerne. Seit ich 12 Jahre alt bin, nehme ich Gesangsstunden an der Musikschule, und ich hatte bereits einige Auftritte, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Besonders beeindruckend war fĂŒr mich das Singen mit einem Streichorchester â eine Erfahrung, die ich nicht vergessen werde.
Im Rahmen meines Studiums habe ich auch ein Praktikum in Edinburgh, Schottland, gemacht. Diese drei Wochen in einer primary seven Klasse waren sehr bereichernd und haben mir gezeigt, wie unterschiedlich Bildungssysteme sein können. Die Freiheit, die die Lehrpersonen dort haben, fand ich sehr interessant, obwohl sie auch ihre Herausforderungen mit sich bringt.
Nach meinem Studium bin ich hin- und hergerissen, ob ich direkt arbeiten oder ein Auslandsjahr machen soll. Beide Optionen haben ihren Reiz: einerseits endlich meine eigene Klasse zu haben und andererseits neue Erfahrungen zu sammeln, die mir spĂ€ter im Beruf nĂŒtzlich sein könnten.
Ein grosser Traum von mir ist es, eines Tages von der Musik leben zu können. Obwohl mein grösserer Traum ist, Lehrerin zu sein, wĂ€re es wunderschön, meine Leidenschaft fĂŒr Musik weiter auszubauen und damit erfolgreich zu sein.
Ich hoffe, meine Geschichte inspiriert euch, euren eigenen TrĂ€umen zu folgen und nicht aufzugeben. Wenn ihr mehr ĂŒber meine Reise erfahren möchtet oder auch an einer Karriere als Lehrerin oder SĂ€ngerin interessiert seid, bleibt dran und folgt mir. Bis bald!
Das Interview lesen
Hoi miteinander und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von 25 unter 25. Heute darf ich wieder einmal eine langjÀhrige Kollegin von mir vorstellen: Malena Marxer. Malena ist 22 Jahre alt und macht momentan das Studium an der PH St. Gallen zur Lehrerin. Malena singt auch schon seit sie klein ist und tritt immer wieder mal hier in Liechtenstein auf. Hoi Malena, ich freue mich mega, dass du heute da bist.
Malena: Hoi, ich freue mich auch sehr, dass ich heute da sein darf.
Wir tun jetzt gerade mit unserem Auflockerungsspiel anfangen. Du darfst da gerne drei KĂ€rtchen ziehen und sie mir ĂŒbergeben. Die erste Frage ist: Was wĂŒrdest du deinem 15-jĂ€hrigen Ich sagen?
Malena: Ich glaube, dass es nicht so wichtig ist, dass man wahnsinnig viele Kollegen hat, sondern dass man sich wirklich mit Leuten umgibt, die gut fĂŒr einen sind. Ja, das ist, glaube ich, etwas, das viele in dem Alter nicht gecheckt haben, dass es nicht darauf ankommt, dass man brutal viele Leute kennt, sondern die richtigen.
Die zweite Frage ist: FĂŒr wen wĂŒrdest du ein Verbrechen verschweigen?
Malena: Ich glaube, fĂŒr meine Familie und so die engsten Kollegem wĂŒrde ich schon ein Verbrechen verschweigen.
Und die letzte Frage: Was ist dein Lieblingsbuch?
Malena: Ich glaube, meine Antwort hat sich seit der Primarschule nicht geĂ€ndert. Ich habe sehr viele gute BĂŒcher gelesen, aber irgendwie ist âTintenherzâ immer noch das Buch, das mir geblieben ist. Es ist ein wahnsinnig cooles Buch.
Und worum geht es in dem Buch?
Malena: Es geht um einen Mann und seine Tochter, er ist ein Buchbinder, und sie leben in einer mystischen Welt, in der sie die BĂŒcher beschĂŒtzen mĂŒssen. Es ist einfach eine mega Geschichte, die mich seit der Primarschule begleitet.
Okay, danke vielmals. Ich mache jetzt mit meinen Fragen weiter. Du bist ja direkt nach dem Gymi an die PH gegangen. Also, ich weiss von dir, dass du schon lÀnger wusstest, dass du Lehrerin werden möchtest. Wann hast du die Entscheidung getroffen, dass dein Traumberuf Lehrerin ist?
Mein Papa ist auch Primarschullehrer, darum habe ich schon seit ich klein bin den Bezug zur Primarschule und zum Lehrerin-Sein gehabt. Ich fand den Beruf immer cool. Wenn ich selber noch in der Primarschule war und unsere Lehrer Weiterbildungen hatten, und wir hÀtten eigentlich frei gehabt, bin ich immer freiwillig zum Papa in die Schule gegangen, um dort ein bisschen zu helfen. Auch im Gymi habe ich zweimal Praktikum bei ihm gemacht und das hat mir bestÀtigt, dass es mir immer noch brutal gut gefÀllt. Dann habe ich gewusst, ich möchte unbedingt ein Studium machen. Es ist ein Beruf, der mir schon seit klein aufgefallen hat und immer noch gefÀllt.
Was gefÀllt dir denn so an dem Beruf genau?
Malena: Vor allem die Arbeit mit den Kindern. Es gibt einem so viel zurĂŒck. Die Freude, die sie haben, wenn du dir Zeit nimmst und ihnen Sachen erklĂ€rst, und die Erfolgserlebnisse, wenn sie etwas verstehen. Es ist einfach megaschön und du kannst so lustig haben mit ihnen. Wenn du eine gute Beziehung zu den Kindern aufbaust, gibt es einem sehr viel zurĂŒck.
Wie sieht denn so ein Studium zur Lehrerin aus? Was lernt man an der PH?
Malena: Das Studium dauert drei Jahre, in denen man den Bachelor macht und danach an der Primarschule unterrichten kann. Das erste Jahr ist fĂŒr alle gleich, man lernt alle Stufen kennen: Kindergarten, Unterstufe und Mittelstufe. Man hat drei Praktika im ersten Jahr und muss in jeder Stufe ein Praktikum machen. Es geht mehr darum, wie man den Kindern beibringt, wie man etwas macht, und nicht darum, selbst zu lernen. Wir haben auch psychologische FĂ€cher wie Lernpsychologie oder Entwicklungspsychologie, um die Denkprozesse der Kinder besser zu verstehen. Aber das wertvollste sind die Praktika, in denen man effektiv in der Klasse steht. Im zweiten Jahr entscheidet man sich dann, ob man den Diplomtyp A (Kindergarten bis dritte Klasse) oder den Diplomtyp B (erste bis sechste Klasse) macht. Dann spezialisiert man sich darauf.
Du hast jetzt gerade von den Praktika erzĂ€hlt. Ihr mĂŒsstet auch ein Praktikum im Ausland machen. Magst du mehr darĂŒber erzĂ€hlen?
Malena: Genau, das Praktikum im Ausland war, weil ich Englisch gewĂ€hlt habe, um die LehrbefĂ€higung fĂŒr Englisch zu bekommen. Es ist der PH wichtig, dass man auch mal ein Praktikum irgendwo macht, wo Englisch gesprochen wird. Ich habe mich fĂŒr Edinburgh in Schottland entschieden, weil ich mal in einer grösseren Stadt unterrichten wollte. Dort war ich dann drei Wochen in einer Primarschule und habe alles auf Englisch unterrichtet.
Was hat dir am Praktikum am meisten gefallen? Was war am eindrĂŒcklichsten fĂŒr dich?
Malena: Ich war in einer primary seven Klasse, vergleichbar mit der fĂŒnften oder sechsten Klasse hier. Am eindrĂŒcklichsten war, dass sie gerade ein Musical geprobt haben. Es war eine krasse Erfahrung, dabei zu sein, wenn so ein Musical einstudiert wird. Es war ganz anders als hier.
Wo hast du den meisten Unterschied gesehen im Vergleich zu liechtensteinischen Schulen?
Malena: Es war viel weniger strukturiert als hier. Sie haben auch iPads, aber oft wusste niemand, wo ihr iPad war oder es war nicht aufgeladen. Die Kinder wirkten viel Àlter, wahrscheinlich weil sie in der Stadt aufwachsen und nicht wie wir auf dem Land. Der Lehrplan ist viel freier, was die Lehrpersonen machen können.
Findest du es besser, dass es dort mehr Freiheit gibt oder findest du es besser, wenn es wie in Liechtenstein strukturiert ist?
Malena: Es ist schwierig zu sagen. Wenn eine Lehrperson Struktur mitbringt, ist die Freiheit schön, weil man dann Themen behandeln kann, die den Kindern im Leben etwas bringen. Aber es kann auch gefÀhrlich sein, wenn die Lehrpersonen das nicht ernst nehmen. Ein Mittelmass wÀre ideal.
Du hast noch ein Jahr vor dir. Weisst du schon, wie es nach dem Jahr fĂŒr dich weitergehen soll? Möchtest du direkt arbeiten oder hast du noch andere PlĂ€ne?
Malena: Ich bin mir noch nicht sicher. Einerseits möchte ich endlich arbeiten und freue mich auf meine eigene Klasse und mein eigenes Klassenzimmer. Andererseits wĂ€re ein Auslandsjahr auch schön, um Abstand zu gewinnen und andere Erfahrungen zu sammeln, die mir spĂ€ter im Beruf nĂŒtzen könnten.
Du singst seit du klein bist. Wie hat das angefangen?
Malena: Ich habe schon immer gesungen, seit ich reden kann. Meine Mama wollte, dass wir alle ein Instrument spielen, aber ich hatte nie wirklich Interesse daran. Irgendwann hat sie gesagt, dass ich an der Musikschule Gesangsstunden nehmen kann, und ich habe sofort ja gesagt. Seit ich 12 bin, nehme ich Gesangsstunden, und es macht mir immer noch Spass.
Denkst du, dass jede singen lernen kann, oder braucht es ein angeborenes Talent?
Malena: Ich denke, dass es wie bei allen Talenten ist. Manche haben ein natĂŒrliches Talent, aber Technik und Töne treffen kann jede lernen. Die Stimme selbst ist angeboren, aber man kann viel durch Technik verbessern.
Hast du einen Auftritt, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Malena: Ja, ich durfte zweimal mit einem Streichorchester singen. Das war eine unglaubliche Erfahrung, mit 80 Leuten im Hintergrund zu singen. Es war ganz anders als sonst und sehr besonders.
Wie kommst du zu solchen Auftritten?
Malena: Vieles ist Musikschule-intern, aber auch externe Personen und Vereine kommen auf mich zu oder auf meinen Gesangslehrer.
Was ist ein Traum, den du dir im Musikbereich erfĂŒllen möchtest?
Malena: NatĂŒrlich wĂ€re es ein Traum, von der Musik leben zu können. Es ist ein grosser Traum, aber mein grösserer Traum ist, Lehrerin zu sein. Vielleicht bin ich auch noch nicht mutig genug, es durchzuziehen, aber es wĂ€re schön.
Danke, Malena, fĂŒr das super GesprĂ€ch und deine Antworten. Es hat mir mega Spass gemacht, heute mit dir zu reden.
Malena: Danke dir vielmals, dass ich da sein durfte.