Mein Glaube

In der Adventszeit sind die Leute schon richtig in Weihnachtsstimmung, Häuser und Strassen sind passend geschmückt, mit vielen Lichtern, Tannenbäumen und Dekos. In den Radios laufen Klassiker wie Last Christmas, Jingle Bell Rock und All I want for Christmas. Kekse werden gebacken. Geschenke werden gekauft und in schönem Papier verpackt. Und an Heiligabend schliesslich gibt es bei den meisten eine Bescherung. Doch was feiern wir an Weihnachten denn genau?

aha-Jugendreporterin Liana

Natürlich nichts anders als, den Geburtstag von Jesus Christus. Leider ist das vielen Menschen in Vergessenheit geraten.  Meine Familie und ich feiern Weihnachten jedes Jahr so: Am 24. Dezember treffen wir uns bei meinen Grosseltern zu Hause, später wird zusammen gegessen, oftmals Fonduechinoise, nachher werden im Wohnzimmer Geschenke ausgepackt, die unter dem Christbaum liegen. Anschliessend gehen wir in die Kirche, um die Geburt von Jesus zu feiern. Meine Schwester und ich ministrieren während der Messe, das bereitet uns beiden grosse Freude.

Wisst ihr, was mit ministrieren gemeint ist?

Ministranten sind ganz vorne beim Altar dabei und helfen mit, den Gottesdienst möglichst schön zu gestalten. Das heisst jeder Ministrant hat eine Aufgabe, die er oder sie erfüllen muss. Die meisten Aufgaben werden zu zweit durchgeführt wie zum Beispiel die Gabenbereitung, dort ist man verantwortlich, dass man dem Priester Kelch, Wein und Wasser übergibt. Ich ministiere seit der 3. Klasse Primarschule in Triesen und freue mich jedes Mal, wenn ich einen Einsatz habe. Ich fühle mich sehr wohl, wenn ich ministriere, es wird einem auch nicht langweilig, weil man ja eine Aufgabe hat.

Foto: Pixabay

Wenn ich in die Kirche gehe, fühle ich mich viel besser, es ist so, als würde man einen sehr guten Freund besuchen, der einen besser kennt als irgendjemand auf der Welt. Für viele Kinder geht es nach der Firmung nicht mehr in die Kirche. Man könnte sagen, sie haben mit Gott abgeschlossen, was ich sehr schade finde. Vielleicht liegt es daran, dass viele Kinder nicht oft mit Gott in Verbindung gebracht werden und nie eine heilige Messe besuchen. Viele Jugendliche empfinden die Messe als langweilig und eintönig. Doch wer den wahren Grund kennt, weshalb man in die Kirche geht, dem wird nicht langweilig. Auch wenn wir in den Ferien sind, besuchen wir immer eine Kirche. Es ist wichtig Zeit für Gott zu finden, denn er hört uns zu, egal welche Sorgen uns gerade belasten. Zwar können wir ihn nicht sehen, doch er ist immer an unsere Seite. Mein Glaube gibt mir Halt und durch ihn kann ich wachsen.

Das Christentum

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Das Christentum ist eine Weltreligion, die aus dem Judentum hervorging. Das Christentum geht zurück auf Jesus von Nazareth. Jesus wurde gegen Ende der Regierungszeit von König Herodes zwischen 8 und 4 vor Christus in einem Stall in Bethlehem geboren. Seine Eltern waren Joseph und Maria. Sie lebten in Nazareth in Galiläa, wo Jesus aufwuchs.  Als Jesus erwachsen wurde, lernte er Zimmermann, den Beruf seines Vaters.

Mit etwa 30 Jahren ging er auf Wanderschaft und lehrte er in Synagogen, verkündete die Botschaft vom Reich Gottes, heilte Kranke meist durch ein Wort oder durch Auflegen seiner Hände und kümmerte sich besonders um ausgestossene und gemiedene Menschen. Jesus predigte viel, erzählte Geschichten, aus denen man was lernen konnte, schon bald scharte sich eine wachsende Gruppe von Anhängern um ihn. Doch Jesus wurde von einigen Leuten nicht gemocht, meist waren es hohe Priester. Jesus wurde vorgeworfen, „Das er sich zum Sohn Gottes bekennt“ und das war damals streng verboten. Den Sündern schenkte er Vergebung, Jesus beschreibt sich selbst als das Licht, das in die Finsternis der Menschen kommen möchte.

Vielleicht habt ihr schon die Geschichte gehört, wie Jesus einem Blinden die Sicht gab. Dies tat Jesus an einem Sabbat. Der Sabbat ist ein freier Tag in der Woche. Ein Ruhetag bei den Juden. Durch die Heilung verstösst er gegen die Sabbatruhe. Schliesslich wurde er von einem seiner Jünger, Judas, verraten. Jesus wusste schon davor, was auf ihn zukommen wird. Deshalb feierte er am Abend mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl vor seiner Hinrichtung. Er meinte damit, dass er über seinen bevorstehenden Tod hinaus in der Feier des Abendmahls mit den Jüngern verbunden bleiben werde. Jesus hat seinen Jüngern aufgetragen, das Abendmahl in dieser Weise weiterzufeiern. In derselben Nacht wurde Jesus im Garten Gethsemane von den Römern festgenommen. Im Garten Gethsemane verbrachte Jesus von Nazareth seine letzte Nacht in Freiheit, hier betete er in Todesangst zu Gott.

Jesus wurde gefangen genommen, zum Tode am Kreuz verurteilt. Er wurde ausgepeitscht und geschlagen. Und es waren nicht nur kleine Risse oder Kratzer am Körper und ein paar Beulen links und rechts. Die Peitschen, mit denen Jesus geschlagen wurde, hatten oft Metallzacken dran, sodass es seine ganze Haut aufreisst, die Wunden gingen tief ins Fleisch, sodass er am ganzen Körper blutete. Er wurde ans Kreuz genagelt und später holte man seinen toten Körper vom Kreuz runter und legte ihn in eine Grabhöhle. Am dritten Tag ist er auferstanden von den Toten. Und hat uns dadurch von unseren Sünden erlöst. Jesus ist für uns am Kreuz gestorben. 40 Tage nach Ostern ist Jesus Christus nach seinem Tod am Karfreitag zu Gott, seinem Vater, in den Himmel aufgestiegen. So wird „Christi Himmelfahrt“ in vielen Ländern mit feierlichen Gottesdiensten und Prozessionen begangen, als Zeichen der Freude und der Dankbarkeit, aber auch als Symbol der Hoffnung auf die eigene Auferstehung und das ewige Leben.

Glaube in Indien

In meinem Heimatland Indien gibt es verschiedene Religionen, wie zum Beispiel der Hinduismus, der Islam, dem Sikhismus, den Jainismus und das Christentum. Wobei der Hinduismus, der Islam und das Christentum die meisten Anhänger:innen hat. Da es in Indien so viele Religionen gibt, wachsen die Inder mit vielen Religionen auf, konzentrieren sich aber meistens auf ihren eigenen Glauben. So gibt es auch in der Gegend, wo meine Verwandte leben, Hindus und Muslime, mit denen wir eine Freundschaft pflegen.

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Was bedeutet Glaube für mich?

In meiner Familie spielt der Glaube eine sehr wichtige Rolle. Damit mein ich jetzt nicht, dass wir stundenlang beten oder den christlichen Glauben sehr streng nehmen. Letztendlich sind wir auch nur Menschen. Aber es ist uns bewusst, dass Jesus uns hilft, dass Jesus da ist. Am Wochenende gehen wir oft zusammen in die Kirche. Es ist etwas Schönes, wenn man gemeinsam an einer Messe teilnimmt. Ich habe auch Freunde, die gläubig sind und mit denen ich auch ab und zu über Jesus reden kann.

Quellen

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