Reifen und Karosserie, die auf ihre Bestleistungen getestet werden. Motoren, die in Höchstgeschwindigkeiten ihre Leistungen beweisen. Haarsträubende Manöver und Reaktionsschnelligkeit der Fahrer. Teamentscheidungen, Nervenkitzel und der ewige Kampf und die Spitze. Genau das ist der Grand Prix der Motorradweltmeisterschaften: MotoGP. In der Rennsaison 2023 düsen die 22 Fahrer von insgesamt 11 Teams und 6 unterschiedlichen Herstellern über die Rennstrecken der Welt. Doch was macht die MotoGP so interessant? Welche Geschichte steht hinter den Rennen und warum sind sie aus der Motorradwelt nicht mehr wegzudenken?
Wie alles Begann
Der Dachverband FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme) liess 1949 die erste Weltmeisterschaft (WM) für Strassenmotorräder austragen. In die jeweiligen Hubraumklassen unterteilt, fand der Rennstart statt und war somit die inoffizielle Geburtsstunde des heutigen Grand Prix. Die beim ersten Rennen aufgestellten Regeln veränderten sich mit der Zeit, um mehr Sicherheit für die Fahrer zu bieten. Bis 2002 veränderten sich die Regelungen ein letztes Mal so weitreichend. Viele der zuvor bestandenen Hubraumklassen waren durch andere ersetzt oder gar gänzlich gestrichen worden. Das galt auch für die WM-Klasse der 500cm3 Motorräder, sie wurden 2002 durch die heutigen MotoGP-Bikes ersetzt. Somit ist der Beginn des Zeitalters der offiziellen MotoGP gar nicht mal so lange her.
Der Unterschied zwischen den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3
Neben der Königsklasse, also der MotoGP, finden zeitgleich auch die Rennen der Moto2 und Moto3 statt.
Die Moto3, die als niedrigste Klasse der WM gilt, ist die Rennklasse der Jungfahrer. Mit einem Mindestalter von 16 Jahren düsen die teilweise noch Jugendlichen auf 250 cm3 Motorrädern über die Strecke. Sie ist die einzige Klasse dessen Maximalalter bei 28 Jahren liegt und die Fahrer danach in die Moto2 umsteigen müssen.
Wie vielleicht erraten, in der Moto2 findet man eher Erwachsene Fahrer vor. Tatsächlich liegt das Mindestalter aber auch hier bei gerade einmal 16 Jahren. Dafür steigt die Hubraumzahl drastisch. Mit 600 cm3 und 4 Zylindern erreichen die Moto2-Bikes 290 km/h, das sind 55 km/h mehr als die Moto3 Höchstgeschwindigkeit.
Um in den Grand Prix zu kommen, benötigt man die Einladung eines der am Rennen teilnehmenden Teams. Die Bikes haben in der Königsklasse 1000cm3 und eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h, da ist es nicht verwunderlich, dass das Mindestalter bei 18 Jahren und das maximal Alter bei 50 Jahren liegt.
Der derzeitig jüngste Fahrer der MotoGP ist Mark Marquez. Ein absolutes Naturtalent im Motorradrennsport und hat kürzlich erst seinen Vertrag als Werksfahrer für Honda verlängert. Sollte er seinen im Jahr 2024 ablaufenden Vertrag nicht erneut verlängern, muss er sich entweder bei einem anderen Team bewerben, wird von einem anderen Team eingeladen oder muss zurück in die Moto2.
Werk und Satellitenteams
Alle an der MotoGP teilnehmenden Motorräder sind Prototypen. Das heisst, die Bikes bestehen aus den neusten Motorradinnovationen und Technologien. Bei einem neuen MotoGP Bike werden also keine Kosten gescheut, hochwertige und kostspielige Materialien wie; Titan, Magnesium oder Kohlefaser verwendet (leicht und robust) verwendet.
Ausserdem werden die einzelnen Teile der Maschine von Hand zusammengesetzt, was den Kostenpunkt noch weiter hochpusht. So kann ein Motorrad für eine Renn-Saison schnell 12 Mio. US-Dollar kosten.
Diese Motorräder stehen allerdings nur den Werkteams zur Verfügung, sie sind die direkten Vertreter der in der Saison teilnehmenden Hersteller. Die Werkteams sind meist grösser und können während der gesamten Renn-Saison weitere Teile ausprobieren oder ersetzen. Ihr Hauptfokus liegt auf der Positionierung im Ziel und dem Ausprobieren der Technologien. Anders ist es bei den Satellitenteams. Diese Teams leasen die Motorräder bei den Herstellern. So kann ein MotoGP Bike, welches ein Jahr zuvor noch von einem Werksfahrer gefahren wurde, von einem Satellitenfahrer in der darauffolgenden Saison verwendet werden. Ein Motorrad zu leasen, kostet in etwa 2 Mio. US-Dollar. Die Bikes kommen mit Upgrades, aber es werden keine Ersatzteile vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Der Hauptfokus der Satellitenfahrer liegt grundsätzlich auf der Positionierung im Ziel innerhalb der Saison.
Fazit
Egal ob zur Unterhaltung, selbst als Fahrer eines Motorrads oder als absoluter nicht-wissender, die MotoGP ist ein perfektes Beispiel, wieso Motorsportrennen für jeden etwas dabei haben.
Denn die MotoGP ist nicht nur ein Rennen. Sie ist ein Test. Ein Test, der das Können der Fahrer unter Beweis stellt, ein Test, der die Entscheidungen des Teams, ihre damit verbundene Verantwortung und Zusammenarbeit unter Beweis stellt. Und allen voran ist es ein Test der Weiterentwicklung der Bikes und ihrer Technologien.
Die Forschung profitiert von den Rennen. Ist beispielsweise ein Bike aus der vorherigen Saison besser als ein Bike aus der diesjährigen, können die Hersteller schnell handeln und eine neue Route der Verbesserung und Invention einschlagen, würde dies nicht geschehen, hätten viele der heutigen Strassenmotorräder einen weitaus negativeren Ruf, bzw. wären bei weitem nicht so attraktiv wie sie sind. Durch die Rennen werden aber auch Fahrer-Talente und Teams gefördert, sowie Werbung für die Sponsoren gemacht. Die Zuschauer selbst bekommen vor Ort ein unvergessliches Erlebnis und Nervenkitzel hautnah oder verfolgen das Geschehen hinter dem Fernseher. Alles in einem ist die MotoGP ein Gewinn für jeden.
Quellenverzeichnis
MotoGP offizielle Website
Fahrer und Teams
Geburtsstunde des MotoGP
Was ist Moto GP? https://de.wikipedia.org/wiki/MotoGP
Was ist Moto2 und Moto3? https://www.sportlexikon.com/motogp-fahrberechtigung
Welche Teams fahren 2023? https://www.motorsport-magazin.com/motogp/fahrer-teams-2023.html
Werk Teams und Satellitenteams was ist der Unterschied? https://www.intentsgp.com/satellite-vs-factory-teams-motogp/
Wieviel kostet ein MotoGP Motorrad? https://sportbusinessmagazin.com/was-kostet-ein-motogp-bike-wirklich/
Wie viele Rennen gibt es pro Saison? https://de.wikipedia.org/wiki/MotoGP#:~:text=Pro%20Saison%20werden%20weltweit%20etwa,%2D%20und%20Moto3%2DKlassen%20statt
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