Naemi Frick, 22, aus Liechtenstein, hat einen beeindruckenden Weg hinter sich: von der Pharmaassistentin zur Stylistin und Make-up Artistin. In einem persönlichen Gespräch erzählt sie von ihrer Leidenschaft für Mode und Schönheit, ihren Erfahrungen in der Ausbildung und ihren Plänen für die Zukunft. Erfahre mehr über Naemis spannende Reise und ihre Träume.
Hallo zusammen, ich bin Naemi Frick und 22 Jahre alt. Momentan besuche ich die BMS in Vaduz, Profil Gestaltung und Kunst. Aber mein Weg hierher war nicht ganz geradeaus. Nach der Realschule habe ich eine Lehre als Pharmaassistentin gemacht, gefolgt von einer Weiterbildung zur Arztsekretärin. Doch meine wahre Leidenschaft lag immer in Mode und Make-up.
Ich habe mich entschlossen, eine Ausbildung zur Stylistin und Make-up Artistin in Zürich zu machen. Diese Erfahrung hat mir die Augen geöffnet und mir geholfen, meine Kreativität voll auszuleben. Die Ausbildung war intensiv, aber es hat sich gelohnt. Ich habe viel über Farbtheorie, verschiedene Schminktechniken und Styling gelernt. Besonders spannend fand ich die Arbeit mit Modellen und die Vorbereitung auf Fotoshootings.
Im Alltag nutze ich das Gelernte immer noch, vor allem für mich selbst. Es ist erstaunlich, wie viel man durch richtige Farben und Techniken verändern kann. Meine Ziele sind klar: Ich möchte im Bereich Mode und Fashion studieren. Ich habe bereits einen Studienplatz für Fashion Business Management in Zürich und freue mich darauf, diesen Traum zu verwirklichen.
Was mich antreibt, ist die Vorstellung, irgendwann in einer Mode-Metropole wie Mailand oder New York zu arbeiten. Es ist ein hartes Business, aber ich bin bereit, mich dieser Herausforderung zu stellen. Mode ist für mich mehr als nur Kleidung – es ist eine Ausdrucksform und ein Stück Persönlichkeit.
Ich hoffe, meine Geschichte inspiriert euch, euren eigenen Weg zu gehen und eure Träume zu verfolgen, egal wie ungewöhnlich sie erscheinen mögen. Wenn ihr mehr über meine Reise erfahren möchtet oder euch für eine Karriere in der Mode interessiert, folgt mir und bleibt dran. Bis bald!
25 unter 25, die Podcastserie mit jungen Leuten aus Liechtenstein.
Interview nachlesen
Hoi miteinander und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von 25 unter 25. Heute habe ich wieder eine langjährige Kollegin auf Besuch: Naemi Frick. Naemi ist 22 Jahre alt und besucht momentan die BMS in Vaduz. Sie hat die Realschule gemacht und danach eine Lehre als Pharmaassistentin absolviert. Nach der Lehre hat sie die Weiterbildung zur Arztsekretärin gemacht und gleichzeitig noch als Stylistin eine Ausbildung in Zürich abgeschlossen. Hoi Naemi, schön, dass du da bist.
Naemi: Hallo, danke, dass ich da sein darf.
Wir wollen gleich mit unserem berühmten Kartenspiel anfangen. Du darfst dir jetzt gerne drei Karten ziehen und sie mir dann geben. Für die erste Frage: Glaubst du an Übersinnliches?
Okay, das ist eine gute Frage. Ich darf schon sagen, ich glaube eher an das Spirituelle und darum glaube ich schon auch an Engel und alles andere.
Die zweite Frage ist: Wie sieht dein Traumleben als Rentner aus?
Naemi: Als Rentner wäre es schön, genug Geld auf der Seite zu haben und es nicht verkaufen zu müssen. Es kommt darauf an, wie mein Leben aussieht, aber eher irgendwo hier in der Nähe, wenn ich da eine Familie habe oder so, irgendwo bei meinen engsten Leuten in der Nähe. Aber cool wäre es eher irgendwo am Strand oder an einem See, das würde mir gefallen.
Die dritte Frage wäre: Wäre dein 12-jähriges Ich stolz auf deine heutige Berufswahl?
Naemi: Ich würde sagen, jetzt im Nachhinein schon. Am Anfang wäre es nicht stolz gewesen, aber jetzt bin ich zufrieden so wie es ist und freue mich auf die Zukunft.
Das ist eine gute Überleitung zu unserer Interviewfrage. Naemi, du hast zwei Weiterbildungen gemacht: eine als Make-up Artistin und eine als Stylistin. Ich möchte dich fragen, wie du auf die Idee gekommen bist, diese Weiterbildungen in Zürich zu machen.
Naemi: Ja, ich habe ja Pharmaassistentin gelernt, und dort ist es so gewesen. Man macht die ganze Berufscheck-Sache und das heisst, man braucht eine Lehre, was machst du für die Zukunft, und ich bin überall schnuppern gegangen. Die Pharmaassistentin hat mir am besten gefallen. Die Medizin interessiert mich auch, aber im Verlauf der Lehre habe ich gewusst, okay, ich will doch was anderes, so interessant wie es ist. Darum habe ich mich dann zuerst als Arztsekretärin weitergebildet. Das ist hauptsächlich der Grund gewesen, weil ich weg wollte von der Apotheke und das war das Schnellste, was ich gefunden habe. Aber auch dort habe ich gewusst, dass ich es nicht machen will und habe mich dann im Internet informiert, was ich machen könnte. Ich bin auf das Berufsinformationszentrum gegangen und habe im Bereich Mode, Fashion, aber auch Beauty und Make-up recherchiert, das hat mich schon immer interessiert. Darum bin ich auf die Stylistenschule gekommen.
Ich habe auch ein bisschen recherchiert, bevor wir jetzt den Podcast gemacht haben, bei welcher Schule du gewesen bist. Da gibt es ganz viele, wieso hast du dich spezifisch für diese Schule entschieden?
Naemi: Ist noch witzig. Ich habe sie gesehen und es hat mich direkt angesprochen. Ich habe Kursangebote angeschaut und gedacht, ich schreibe hier mal hin, wieso nicht. Dann hat mir Sandra Hofer, die Inhaberin und Geschäftsführerin der Beauty Style Academy, geantwortet und einen persönlichen Termin mit mir abgemacht. Wir haben uns dann getroffen, und sie hat mich aufgeklärt, und es hat perfekt gepasst. Dann habe ich gewusst, die Weiterbildung mache ich.
Wie lange gehen diese Weiterbildungen? Magst du kurz über ihre Einzelheiten erzählen?
Naemi: Sehr gern. Also, ich wollte Stylistin machen, dort gehört aber auch Make-up dazu. Das heisst, es besteht aus zwei Modulen. Zuerst hast du das Make-up-Modul und danach das Stylisten-Modul, und ich habe für jedes Modul drei Monate gebraucht.
Sind das drei Monate am Stück oder ist es aufgeteilt?
Naemi: Die Schule besteht aus einem Tag in der Woche. Du kannst auswählen, ob Freitags, Samstags oder Montags. Ich habe es immer an einem Samstag gemacht, weil ich ja daneben noch gearbeitet habe. Es ist anders gegangen, ja.
Wie teuer sind solche Weiterbildungen ungefähr?
Naemi: Ich habe, glaube ich, pro Modul, also zweimal, plus-minus 4000 Franken bezahlt. Das sind jetzt die Ausbildungsgebühren plus Prüfungsgebühren.
Wie sieht dann so eine Make-up Artist Ausbildung aus? Was macht man dort alles?
Naemi: Also, zuerst hat man eine Einführung in die Visagistik, also die ganze Geschichte, das Berufsbild und die Highlights aus den verschiedenen Zeitepochen. Dann geht es weiter in die Umwelt. Es ist natürlich auch sehr wichtig, der Umgang mit den Produkten, aber auch die Nachhaltigkeit der Produkte. Hygiene ist ein Thema, allgemeine Hygiene, Hygiene am Arbeitsplatz, die hygienische Arbeitsweise, aber auch persönlich. Du musst ja auch auf dich selbst achten. Dann der Umgang mit den Materialien, da sind wir dann spezifischer eingegangen. Du lernst die verschiedenen Pinselarten, Schminkschwämme und Puderquasten kennen. Die Haut ist natürlich auch sehr wichtig. Wir haben die Hauttypen, die Hautzustände angeschaut, aber auch die Pflegeprodukte und die Hautanomalien, also Hautkrankheiten. Dann weiter die Gesichtsformen und Anatomie, das ist auch sehr wichtig. Dann haben wir die ganze Vorbereitung für das Gesicht gemacht, also eigentlich die Vorbereitung für das Make-up. Dann haben wir Kontouring angeschaut, also Schattierung und Aufhellen. Rouge, Strobing oder Baking genau. Zusätzlich kommt dann noch die ganzen Augenformen und die Schminktechniken zu den Augenformen. Augenbrauen haben wir auch geklebt gelernt. Lippenformen und die Farbtheorie, das war ein theoretischer Teil. Aber nachher setzt es sich praktisch zusammen, welche Farben zu welchen Typen passen. Dann haben wir Tages-Make-up, Smokey-Eyes und Abend-Make-up gelernt. Braut-Make-up haben wir auch gemacht. Es gab noch Face Charts und Vorgespräche, was auch sehr spannend war. Brillen- und Kontaktlinsen-Make-up haben wir auch gelernt.
Normalerweise steht man am Morgen auf, schminkt sich ein bisschen, und man sieht gut aus. Danke vielmals, oder? Keine Ahnung. Es ist ja brutal, hast du dir Licht getan bei dem?
Naemi: Also, ich muss sagen, das Lernen selber ist sehr leicht gegangen, das Theoretische. Es interessiert dich auch, und ich bin selber nicht nur beim Arbeiten daran interessiert, ich schminke mich ja auch sehr gerne. Praktisch ist es ein bisschen schwierig gewesen, nur aus dem Grund, weil ich sehr zittrige Hände habe und man genau arbeiten muss. Ich musste mich daran gewöhnen, meine Hand so zu legen, dass ich am wenigsten zittere, damit ein gutes Ergebnis herauskommt.
Interviewer: Gehen wir hier jetzt gerade zu der nächsten Weiterbildung über, die du gemacht hast. Wie ist das abgelaufen? Hast du dort durch dein Vorwissen schon einen Vorteil gehabt oder sind dort nochmal viele andere Sachen dazugekommen?
Naemi: Genau, also im zweiten Modul ist es so gewesen, dass Make-up dazugehört, und durch die Farblehre hatte ich einen Vorteil, weil es im Make-up-Bereich auch anfällt. Bei den Kleidern gehört es ja auch dazu. Es macht Sinn, dass man es zusammen macht. Ich habe viel profitiert vom Make-up-Visagistik-Kurs davor. Es hat ein bisschen so ausgeschaut: Wir haben eine Einführung in das Berufsbild oder Berufsteil gehabt, dann die ganze Farbberatung nochmal vertiefter angeschaut. Dann Styling-Damen: Da ging es um die verschiedenen Figurtypen und Körpermerkmale, Empfehlungen und Tipps für verschiedene Figuren oder Proportionen. Dann die verschiedenen Stilrichtungen und die ganzen Stilelemente. Dann Hairstyling, Brille, Image-Beratung und das gleiche bei den Herren. Dann Personal Shopping, Dresscode, die verschiedenen Pläne für Einkaufstouren. Du kannst einen Service anbieten, bei dem du mit den Leuten einkaufen gehst. Dann der Aufbau einer Garderobe: Wie sieht eine Grundgarderobe aus und wie kann man helfen, eine Garderobe zusammenzustellen. Das Ganze soll harmonisch passen. Wichtig ist auch, dass wir gelernt haben, Fashion News aufzunehmen, anzunehmen und gekonnt einzusetzen. Dann haben wir noch Gruppenarbeiten, Vorträge und Workshops gemacht. Marketing gehört auch dazu, gerade in diesem Bereich bist du eher selbstständig. Dann haben wir Beratungsdossiers erstellt, je Damen und Herren, wo wir die Stilberatung als Hilfe hatten und Fotos gemacht haben.
Interviewer: Du hast vorher bei einer anderen Frage noch gesehen, keine Prüfungskosten. Wie sieht dann so eine Prüfung aus, die man da abschliessen muss?
Naemi: Also, wir haben bei jedem Modul eine schriftliche und eine praktische Prüfung. Bei Visagistik haben wir etwas zu tun gehabt. Praktisch haben wir ein Tages-Make-up oder Smokey-Eyes gemacht. Bei der Stylistenausbildung war es ähnlich: schriftlich und praktisch.
Praktisch haben wir eine komplette Outfit-Zusammenstellung gemacht, das Make-up und die Haare. Alles musste harmonisch sein und zum Modell passen, das wir selber auswählen und mitbringen mussten. Das Modell sollte dem entsprechen, was wir im Kurs gelernt haben. Danach gab es ein Fotoshooting, das ebenfalls bewertet wurde.
Interviewer: Bei der Make-up Weiterbildung, hattet ihr dort auch Models oder habt ihr viel auf Papier ausprobiert?
Naemi: Wir haben hauptsächlich mit Models gearbeitet, die wir selbst mitbringen mussten. Wir haben die Models untereinander gewechselt, um verschiedene Gesichtsformen und Augenformen üben zu können.
Interviewer: Brauchst du die Erkenntnisse aus diesen Weiterbildungen bis heute noch in deinem alltäglichen Leben?
Naemi: Für mich selber, ja, absolut. Ich mache es nicht als Job nebenbei, aber für mich selber, ja.
Interviewer: Was sind so Sachen, die du dort gelernt hast, bei denen du im Nachhinein gedacht hast: „Jetzt habe ich erkannt, dass diese Sachen überhaupt nicht zu meinem Körpertyp oder Gesichtstyp passen“?
Naemi: Ehrlich gesagt, habe ich mich zum Glück nicht so oft vertan. Es gab schon Dinge, vor allem bei den Farben, bei denen es schwierig war zu sagen, ob es ein kalter oder ein warmer Typ ist. Aber ich habe meistens ein Gespür gehabt und konnte es anpassen. Wenn es nicht gepasst hat, habe ich es entweder verschenkt oder auf dem Flohmarkt verkauft.
Interviewer: Du besuchst momentan die BMS in Vaduz. Was ist dein Profil dort?
Naemi: Profil Gestaltung und Kunst. Der Hauptgrund war, dass ich dachte, wenn ich in die Richtung Mode und Fashion gehe, passt das gut. Es hat auch mit Farben zu tun und hilft mir dabei, die Ansicht von etwas zu analysieren.
Interviewer: Was ist dein Plan nach der BMS?
Naemi: Ich möchte im Bereich Mode oder Fashion studieren. Ich habe an der STF in Zürich einen Studienplatz für Fashion Business Management bekommen.
Interviewer: Du hast nach der Lehre drei Jahre voll gearbeitet. Ist es jetzt eine Umstellung für dich, wieder 100% in die Schule zu gehen?
Naemi: Ja, durch die Weiterbildungen war es nicht so krass, aber die Umstellung ist trotzdem da, vor allem finanziell. Man verdient wieder nichts und muss mehr tun, als wenn man arbeitet.
Interviewer: Was ist ein Traum, den du dir im Modebereich erfüllen möchtest?
Naemi: Mega cool wäre es, im Modebereich zu arbeiten, am liebsten in einer Metropole wie Mailand, London, Paris oder New York.
Interviewer: Danke, Naemi, für deine tollen und interessanten Antworten.
Naemi: Danke dir vielmals für die Möglichkeit.
Interviewer: Ich möchte mich bei allen Zuhörern bedanken. Folgt uns auf Spotify und Instagram unter @aha_liechtenstein, um immer auf dem Laufenden zu bleiben. Danke vielmals und bis zum nächsten Mal.
25 unter 25, die Podcastserie mit jungen Leuten aus Liechtenstein. Ein Projekt zum 25-jährigen Jubiläum vom Aha Tipps und Infos für junge Leute. Alle Folgen findest du auf Backstage.li und auf Spotify.