Simone über Journalismus, Reisen und neue Ziele

Ich bin Simone Quaderer, und mit 22 Jahren habe ich schon viele Erfahrungen gesammelt, die mein Leben bereichert haben. Nachdem ich mein Studium in Zürich abgebrochen habe, bin ich in die spannende Welt des Journalismus eingetaucht und habe ein Praktikum bei „20 Minuten“ in Bern gemacht. Diese Zeit hat mir gezeigt, wie vielfältig und aufregend der Journalismus sein kann.

Ein besonderes Highlight war meine Reise mit „Up with People“ durch Lateinamerika. Drei Monate lang habe ich in verschiedenen Ländern gelebt, an Workshops teilgenommen, in einer Show mitgewirkt und Freiwilligenarbeit geleistet. Besonders in Mexiko habe ich die herzliche Art der Menschen und die beeindruckende Kultur schätzen gelernt.

Jetzt stehe ich vor einem neuen Kapitel: Ich werde International Management an der ZHAW studieren. Mein Traum ist es, eines Tages in einem spanischsprachigen Land zu leben und zu arbeiten. Die Kultur und die Menschen in Lateinamerika haben mich tief beeindruckt, und ich kann mir gut vorstellen, dort mein Leben zu verbringen.

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Simone ist 22 Jahre alt und arbeitet momentan beim Vaduzer Medienhaus. Wir reden darüber, wie es ihr beim Abbruch von ihrem Studium gegangen ist, über ihre Zeit im Ausland und was jetzt so vor ihr steht. Es freut mich sehr, dass du heute da bist.

Simone Quaderer: Hoi, danke vielmals für die Einladung.

Für was hast du zuletzt mehr als 500 Euro ausgegeben?

Simone Quaderer: Ich glaube, für das Reisen. Ich bin ja erst gerade im April wieder in Mexiko gewesen.

Würdest du für 10.000 Euro einen Monat im Gefängnis verbringen?

Simone Quaderer: Hm. Nein, ich glaube eher nicht.

Wie alt wärst du gerne für immer?

Simone Quaderer: Ich glaube, genau so alt wie ich jetzt bin – 22. Ein wirklich schönes Alter.

Gut, dann möchte ich gerade eigentlich weitermachen mit meinen Fragen, und zwar die erste Frage, die ich für dich aufgeschrieben habe, ist, dass du ja nach dem Gymnasium direkt angefangen hast, in Zürich zu studieren. Was hast du dort studiert und für was hast du dich entschieden?

Simone Quaderer: Ich habe in Zürich Politik und Englisch studiert, also zuerst Soziologie im Nebenfach, aber habe dann gewechselt auf Englisch.

Du hast dann das Studium im zweiten Jahr abgebrochen. Wieso war es im zweiten Jahr dann doch nicht das Richtige für dich?

Simone Quaderer: Ich habe gemerkt, dass die Universität irgendwann nicht so der richtige Platz für mich ist, obwohl mich das Fach, also Politik, immer noch brutal interessiert. Es hat mir eigentlich brutal gut gefallen, aber die Uni und wie es dort drin läuft und einfach das System und dass man immer nur die Theorie hat und nie wirklich praktisch etwas machen kann, das hat mir einfach gefehlt. Darum habe ich dann den Entschluss gefasst, aufzuhören, was im Nachhinein die richtige Entscheidung gewesen ist.

Du hast ein Stipendium vom Liechtenstein bekommen, von der Stipendienstelle hier. Wie läuft es ab, wenn man das Studium abbricht? Was passiert denn mit dem Stipendium und mit diesen Schulden, die man dann hat?

Simone Quaderer: Also es ist eigentlich genau gleich wie wenn man das Studium erfolgreich abschliesst. Du musst dann halt einen Teil zurückzahlen, und das habe ich jetzt über monatliche Raten gemacht und vor einem Jahr eigentlich fertig zurückgezahlt.

Wie ging es nach dem Abbruch vom Studium weiter? Was hast du dann gemacht?

Simone Quaderer: Ich habe dann eigentlich bald nach einem Praktikum im Bereich Journalismus gesucht, weil ich mich schon immer für den Journalismus interessiert habe, und habe dann ein cooles Praktikum in Bern gefunden, bei „20 Minuten“ im Ressort Bern. Ich bin dann jeweils von Zürich nach Bern gependelt, weil ich noch in Zürich gewohnt habe, und habe dann bei „20 Minuten“ Bern gearbeitet, für ein halbes Jahr, also so praktisch.

Mittlerweile bist du jetzt beim Vaduzer Medienhaus. Was packt dich denn so am Journalismus und wie ist es, vor allem in Liechtenstein Journalistin zu sein?

Simone Quaderer: Es ist ein brutal abwechslungsreicher Beruf. Du kommst heute Morgen ins Büro und du weisst eigentlich meistens nicht, was du machst. Es ist viel, es ist brutal vielfältig. Du kannst Interviews führen, normale Artikel schreiben, eine Reportage recherchieren. Es ist wirklich so, dass du über jedes Thema schreiben kannst und deine eigene Kreativität einbringen kannst. Das hat mich immer schon fasziniert und ich finde es immer noch cool. In Bern habe ich oft Videos gemacht, und jetzt darf ich das im Vaduzer Medienhaus auch machen, was ich recht cool finde. Was ich am liebsten mache? Ich glaube wirklich, Interviews führen, weil man die Leute auf eine andere Art kennenlernt. Es ist brutal spannend, von verschiedenen Branchen und Backgrounds Leute zu haben und wirklich alles fragen zu können. Auch Videos schneiden und die Nachbearbeitung finde ich fast cooler als das Video selber drehen.

Vor ungefähr einem Jahr hast du dich entschieden, nach Südamerika zu gehen für drei Monate. Wie ist das abgelaufen und was hast du dort gemacht?

Simone Quaderer: Genau, ich bin mit „Up with People“ gereist. Das ist eine Organisation, die junge Leute aus der ganzen Welt zusammenbringt. Wir wohnen bei Gastfamilien und machen Freiwilligenarbeit. Ich kannte die Organisation schon, weil wir vor ein paar Jahren jemanden aus Spanien bei uns aufgenommen haben. Es hat mich dann voll gepackt, und ich habe gewusst, dass ich das auch mal machen möchte. Vor einem Jahr war dann der richtige Zeitpunkt, und ich habe mich entschieden, mitzureisen.

Was hast du dort drei Monate lang gemacht?

Simone Quaderer: Es hat drei Teile gegeben: Workshops, eine Show und Freiwilligenarbeit. Die Workshops waren zu Themen wie Cultural Awareness oder Empathie. Dann haben wir für die Show gesungen, getanzt und Texte aufgeführt. Im letzten Teil, der Freiwilligenarbeit, haben wir z.B. in Costa Rica einen Strand vom Mikroplastik gesäubert oder in Kolumbien bei der Gartenarbeit geholfen. Es war eine wirklich coole Zeit.

Was sind die Reiseziele gewesen in Lateinamerika? Wo warst du überall?

Simone Quaderer: Wir waren in Mexiko, Kolumbien, Costa Rica und Guatemala. Es hat etwa 5.000 Franken gekostet, aber das war es wert, weil alles, inklusive Flüge, Essen und Unterkünfte, im Preis inbegriffen war.

Was hat dir am besten gefallen?

Simone Quaderer: Am besten hat mir gefallen, so viele verschiedene Leute und Kulturen kennenzulernen. Die Menschen in Mexiko sind unglaublich herzlich und ohne Vorurteile.

Hat dir am besten gefallen, dass Mexiko für Frauen eine sehr gefährliche Stadt ist. Wie hast du es empfunden?

Simone Quaderer: Ich habe mich eigentlich nie unsicher gefühlt, weil ich immer mit Locals unterwegs war. Natürlich ist Mexiko gefährlich, aber wenn man die Regeln beachtet, geht es. Es ist wichtig, immer vorsichtig zu sein.

Gibt es Situationen, in denen du die Lage unterschätzt hast?

Simone Quaderer: Ja, zum Beispiel habe ich oft mein Handy in der Hand gehabt und das geht dort einfach nicht. Auch im Club muss man immer sagen, wo man hingeht.

Jetzt bist du wieder hier und arbeitest noch immer als Journalistin. Planst du, bald wieder zu studieren. Warum hast du dich wieder für ein Studium entschieden?

Simone Quaderer: Ich habe mich für ein Studium an der Fachhochschule entschieden, weil es praktischer ist. Ich werde International Management an der ZHAW studieren. Ich freue mich richtig darauf, im September anzufangen.

Was ist dein Traum für die Zukunft?

Simone Quaderer: Ich würde gerne auswandern, vielleicht nach Lateinamerika, oder für ein Unternehmen arbeiten, das international tätig ist.

Danke vielmals für das Gespräch. Es hat mir mega Spass gemacht, mehr über dein Programm zu erfahren. Danke, dass du heute da gewesen bist.

Simone Quaderer: Danke vielmals, mir hat es auch gefallen. Und vielen Dank an alle Zuhörer:innen fürs Zuhören. Ich hoffe, ihr habt etwas Neues kennengelernt und ich freue mich schon auf den nächsten Podcast. Tschüss und bis zum nächsten Mal.

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