Ein kurzer Leitfaden rund um das Thema âPC-Buildingâ
Es klingt immer so imposant, wenn jemand davon erzĂ€hlt, dass er oder sie selbst einen Computer zusammengebaut hat. Im Grunde genommen ist das aber gar nicht mal so schwer und fĂŒr jeden machbar, solange man sich im Voraus gut informiert, sich vorbereitet und etwas Interesse mitbringt. Es macht Spass und wenn man es geschickt anstellt, kann man ausserdem auch noch Geld sparen. Man sollte allerdings auch Freude am TĂŒfteln und Problemlösen haben, denn beim Bau eines PCs muss man immer wieder mit RĂŒckschlĂ€gen und Komplikationen rechnen. Doch das fĂŒhrt dazu, dass ein funktionierender, selbstgebauter PC eine viel grössere Belohnung ist, als ein Computer, den man im Laden kauft, anschliesst und der dann funktioniert.
Im folgenden Artikel möchte ich einen groben Ăberblick darĂŒber geben, wie der Traum vom eigenen Gaming-PC verwirklicht werden kann. Es geht also um die grundlegenden Fragen wie: Was sind Vor-/Nachteile? Was brauche ich? Worauf muss ich besonders achten? etc. FĂŒr detaillierte Informationen, wie z.B. welche Grafikkarte fĂŒr dich am besten geeignet ist oder welche Komponenten gut zusammenpassen, gibt es unzĂ€hlige YouTube-Videos oder Webseiten, ĂŒber die man sich informieren kann, weshalb ich hier nicht nĂ€her darauf eingehen werde.
Was sind die Vorteile eines selbstgebauten PCs?
- Geringere Kosten: Ein selbstgebauter PC ist oft gĂŒnstiger als ein fertiger Gaming-PC mit gleicher Leistung, da keine Arbeitskosten anfallen und die Komponenten frei gewĂ€hlt werden können. Einige Komponenten lassen sich auch problemlos gebraucht kaufen, solange sie noch nicht zu stark abgenutzt sind, wodurch noch mehr Geld gespart werden kann. (Dazu gehören z.B. die Grafikkarte oder das Mainboard)
- Personalisierung: Von der Preisklasse ĂŒber die Leistung bis zum Aussehen kannst du alles selbst bestimmen, sodass der PC auf dich angepasst ist und genau deinen WĂŒnschen entspricht.
- Erweiterbarkeit: Selbstgebaute PCs sind einfacher zu upgraden, da man die meisten Komponenten relativ leicht austauschen kann. Dadurch verlÀngert sich auch die Lebensdauer des Computers.
- Lerneffekt: Man lernt viel ĂŒber Computerhardware und -software, was dir in Zukunft bei Upgrades und Problemlösungen hilft.
- Spannende Herausforderung: Jeder Schritt, vom AuswÀhlen der Komponenten bis zum finalen Zusammenbau, bietet eine neue Aufgabe und die Gelegenheit, etwas Neues zu lernen.
- Problemlösungskompetenz: WĂ€hrend des Bauprozesses stösst man oft auf Probleme, die es zu lösen gilt. Sei es die richtige Verkabelung, die Installation von Treibern oder die Behebung von KompatibilitĂ€tsproblemen â Das klingt vielleicht nicht so toll, doch jede Herausforderung bringt auch wertvolle Erfahrungen.
- Erhöhte WertschĂ€tzung: Das GefĂŒhl, wenn man es geschafft hat und der Computer schlussendlich lĂ€uft, ist sehr zufriedenstellend
Nachteile?
- Zeitaufwand: Der Zusammenbau und die Fehlerbehebung können zeitintensiv sein.
- KomplexitĂ€t: Ohne Vorkenntnisse bzw. ausreichende Einarbeitung ins Thema kann der Prozess ĂŒberwĂ€ltigend sein und Fehler können teuer werden.
- Garantie: Die einzelnen Komponenten haben zwar meist ihre eigenen Garantien, aber es gibt keine Gesamtgarantie fĂŒr das System.
Was brauche ich alles?
- Prozessor (CPU): Die CPU ist das HerzstĂŒck des PCs. Dies ist der Ort, wo der Computer Berechnungen durchfĂŒhrt und den anderen Komponenten Anweisungen gibt. Die CPU sollte gut mit der Grafikkarte zusammenpassen, sodass beide ihr volles Potenzial entfesseln können.
- Mainboard: Auf dem Mainboard werden alle wichtigen Komponenten installiert. Es muss mit der CPU und allen anderen Komponenten kompatibel sein. Achte auf ausreichend AnschlĂŒsse und informiere dich genau, welche AnschlĂŒsse du unbedingt benötigst. In den meisten FĂ€llen lohnt es sich nicht, das teuerste Mainboard zu kaufen, da es dir leistungsmĂ€ssig nicht viel bringt. Solange ein gĂŒnstigeres Mainboard alle AnschlĂŒsse und Funktionen hat, die du benötigst, kannst du dich auch fĂŒr dieses entscheiden.
- Grafikkarte (GPU): Die GPU ist entscheidend fĂŒr die Gaming-Performance und ist wahrscheinlich auch die teuerste Komponente. Hier kommt es ganz auf dein Budget an, schaue dir ausreichend Vergleiche und Tests an, um dich dann fĂŒr die bestmögliche Option in deiner Preisklasse zu entscheiden.
- Arbeitsspeicher (RAM): Speichert kurzfristige Daten (z.B. Koordinaten im Spiel). Mindestens 16 GB RAM sind empfehlenswert, um aktuelle Spiele flĂŒssig spielen zu können.
- Speicher (SSD/HDD): Eine SSD fĂŒr das Betriebssystem und hĂ€ufig gespielte Spiele sorgt fĂŒr schnelle Ladezeiten, ist aber etwas teurer. Eine zusĂ€tzliche, billigere HDD kann fĂŒr grössere Datenspeicherung nĂŒtzlich sein. Insgesamt sollte man mindestens 1 TB Speicher haben.
- Netzteil (PSU): Versorgt das System mit genĂŒgend Strom. Es gibt verschiedene Webseiten, um herauszufinden, wie viel Leistung dein Netzteil liefern muss, um deine Komponenten zu betreiben. Eine Gold-Zertifizierung bietet gute Effizienz.
- GehĂ€use: SchĂŒtzt die Hardware und sorgt fĂŒr KĂŒhlung. Achte auf ausreichend Platz und gute BelĂŒftungsmöglichkeiten.
- KĂŒhlsystem: Damit das System nicht ĂŒberhitzt, ist eine CPU-KĂŒhlung (Luft- oder WasserkĂŒhlung) erforderlich. ZusĂ€tzlich werden fĂŒr einen guten âAirflowâ LĂŒfter am GehĂ€use benötigt. Diese LĂŒfter sollen die Frischluft vorne ansaugen und hinten wieder rauswirbeln.
Wenn alle Komponenten beisammen sind, kann es schon mit dem Zusammenbauen losgehen:
- Vorbereitung
Stelle sicher, dass du einen sauberen, gut beleuchteten Arbeitsplatz hast. Halte verschiedene Werkzeuge bereit (Schraubenzieher, Kabelbinder, etc.).
2. Mainboard vorbereiten
Die Komponenten, die aufs Mainboard kommen, sollten noch vor dem Einbauen installiert werden, denn danach ist es meistens schwierig mit dem Platz.
Setze zuerst die CPU vorsichtig in den Sockel des Mainboards ein und befestige sie. Installiere dann den CPU-KĂŒhler gemĂ€ss den Anweisungen. Setze die RAM-Module in die vorgesehenen SteckplĂ€tze ein und montiere die SSD, falls du eine hast, die auf das Mainboard kommt (SSD M.2).
3. Mainboard im GehÀuse montieren
Platziere das Mainboard im GehÀuse und schraube es mit den richtigen Abstandshaltern fest.
4. Speicher installieren
Installiere falls nötig weitere SSD und HDD an den vorgesehenen PlÀtzen im GehÀuse
5. Netzteil einbauen
Setze das Netzteil in das GehĂ€use ein und befestige es. Verbinde alle notwendigen Kabel (24-Pin, 8-Pin CPU, PCIe-Kabel fĂŒr die GPU, etc.) und auch die Kabel, die von deinem GehĂ€use und den LĂŒftern kommen. Dies kann im ersten Moment etwas ĂŒberfordernd sein, doch mit ein oder zwei ErklĂ€rvideos und der Bedienungsanleitung des Mainboards findest du schnell heraus, was wo hingehört.
6. Grafikkarte installieren
Setze die Grafikkarte in den passenden PCIe-Steckplatz ein, befestige sie und schliesse sie mit dem richtigen Kabel an das Netzteil an.
7. Kabelmanagement
Ordne die Kabel so, dass sie den Luftstrom nicht behindern und das Innere des GehÀuses aufgerÀumt aussieht.
8. Erster Start
ĂberprĂŒfe alle Verbindungen und schliesse den PC an einen Monitor und eine Tastatur an. Schalte deinen PC nun ein. Wenn alles funktioniert, solltest du dich im BIOS (Grundeinstellungen) befinden.
10. Betriebssystem
Als letzter Schritt kannst du das Betriebssystem (Windows) mittels eines Installationsmediums (z.B. USB-Stick) von einem anderen GerÀt kopieren.
Hilfe-Tipps
Wenn du mal nicht weiter weisst oder auf ein Problem stösst, frag einfach Google, YouTube oder sogar ChatGPT. Man findet auf fast jede Frage eine Antwort und fĂŒr jedes Problem mindestens eine Lösung, wenn man nur lange genug sucht.
Quellen:
- https://www.pcwelt.de/article/1162719/der-pc-im-eigenbau-schritt-fuer-schritt-erklaert.html
- https://techrush.de/pc-bauen-anleitung-beginner
- https://praxistipps.chip.de/was-ist-bios-einfach-erklaert
WeiterfĂŒhrende Links:
- HĂ€ufige Fehler: https://www.kingston.com/de/blog/gaming/top-10-pc-build-mistakes-beginners-make
- Gaming PC bauen fĂŒr AnfĂ€nger: https://www.youtube.com/watch?v=-vJnudR3qx0
- Wo kommt welches Kabel? https://www.youtube.com/watch?v=7rWnDRvq4KI
- Kanal mit spannenden Tipps und Infos: https://www.youtube.com/@BastelNerd
- KompatibilitÀt testen: https://pcpartpicker.com/list/
- CPU, GPU etc. vergleichen: https://www.userbenchmark.com/