Quo vadis Jugendbeteiligung?

In einem Land wie Liechtenstein, in dem die Jugend, auch aufgrund der Kleinräumigkeit, eine entscheidende Rolle in der Gestaltung der Zukunft spielt, gewinnt die Einbindung junger Menschen in politische Prozesse eine besondere Bedeutung. Jugendbeteiligung ist hierbei nicht nur eine Frage der Höflichkeit, sondern eine essenzielle Komponente einer lebendigen Demokratie. Besonders wichtig ist dabei die Nutzung bestehender Mittel, um Jugendliche aktiv in politische Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Einbindung von Jugendlichen in politische Kommissionen und Gremien auf allen Ebenen, sei es auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene. Dies ermöglicht es den jungen Menschen, direkt an der Gestaltung von Politik und Programmen mitzuwirken und sicherzustellen, dass ihre Perspektiven und Bedürfnisse angemessen berücksichtigt werden.

Es ist entscheidend, dass die Integration von Jugendlichen in politische Entscheidungsprozesse in Liechtenstein nicht nur symbolisch ist, sondern eine echte Beteiligung ermöglicht.

Florin Konrad, Projektleiter Stiftung Lebenswertes Liechtenstein

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einbindung von Jugendlichen in vorpolitische Entscheidungen. Hier bieten sich in Liechtenstein verschiedene Formen der Beteiligung an, wie beispielsweise Jugendforen, Workshops oder Bürgerdialoge. Diese Plattformen ermöglichen es Jugendlichen Ideen einzubringen und gemeinsam mit anderen Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu erarbeiten. Haben Sie gewusst, dass das Kinder- und Jugendgesetz einen Auftrag zur bewussten Einbindung von Kindern und Jugendlichen beinhaltet?

Art. 87ff betonen die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche nicht nur anzuhören, sondern auch aktiv an der Gestaltung ihres Umfelds und ihrer Zukunft zu beteiligen Es gibt jedoch bis heute keinen einheitlichen Prozess, um dies gewährleisten zu können.

Digitale Räume als lebendige Plattform für Diskussionen

Um dies zu erreichen könnten digitale Technologien einen wichtigen Beitrag leisten. Online-Plattformen und soziale Medien bieten Jugendlichen die Möglichkeit, sich über politische Themen auszutauschen, Petitionen zu starten und Kampagnen zu organisieren. Diese digitalen Räume können eine lebendige Plattform für politische Diskussionen und Aktivismus sein.

Es ist entscheidend, dass die Integration von Jugendlichen in politische Entscheidungsprozesse in Liechtenstein nicht nur symbolisch ist, sondern eine echte Beteiligung ermöglicht. Dies erfordert ein Umdenken seitens der politischen Entscheidungsträger, Schulen, Jugendorganisationen und der Zivilgesellschaft und die Bereitschaft, junge Menschen als gleichwertige Partner anzuerkennen. In einer Welt, die von komplexen Herausforderungen geprägt ist, kann die Einbeziehung der Jugend in politische Entscheidungsprozesse in Liechtenstein einen entscheidenden Beitrag zur Schaffung einer gerechteren, inklusiveren und zukunftsorientierten Gesellschaft leisten.

Florin Konrad, Projektleiter Stiftung Lebenswertes Liechtenstein

Florin ist ein engagierter Projektleiter bei der Stiftung Lebenswertes Liechtenstein, der sich besonders dem Fokusthema Sozialer Zusammenhalt widmet. Durch das innovative Projekt «Teilhabe statt Teilnahmslosigkeit» geht er der Frage nach, warum die Beteiligung in Vereinen, bei Abstimmungen und anderen gemeinschaftlichen Aktivitäten zurückgeht. Florin kümmert sich nicht nur um die strategische Entwicklung und Umsetzung dieses Projekts, sondern auch um die Kommunikation der Stiftung, einschliesslich der Betreuung der Social Media Accounts – er ist also die Stimme der Stiftung im digitalen Raum.

Ein Highlight seiner Arbeit ist der „SLL Hock“, ein Format, das Florin und sein Team ins Leben gerufen haben, um Menschen verschiedener Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zusammenzubringen. Ziel ist es, einen offenen Dialog über Themen des sozialen Zusammenhalts zu fördern, neue Perspektiven zu entwickeln und das gegenseitige Verständnis zu stärken. Dieses Format dient nicht nur der freien Meinungsbildung, sondern auch der Förderung von gemeinsamen Projekten und Strategien zur Verbesserung des sozialen Zusammenhalts.

Für das kommende Jahr ist eine umfassende Umfrage zum Sozialen Zusammenhalt in Liechtenstein geplant, die Florin in Zusammenarbeit mit dem Liechtenstein-Institut durchführt. Die Ergebnisse dieser Studie, die bis Ende Mai veröffentlicht werden sollen, werden wertvolle Einblicke liefern, um den sozialen Zusammenhalt im Land nachhaltig zu stärken und die Projekte der Stiftung entsprechend weiterzuentwickeln.

Wer mehr über Florins Projekte erfahren oder sich an der Diskussion beteiligen möchte, findet weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten auf der Website der Stiftung Lebenswertes Liechtenstein. Florin und sein Team freuen sich über jeden, der sich für sozialen Zusammenhalt und gemeinschaftliches Engagement interessiert.

Klicke, um diesen Beitrag zu bewerten!