Mein Leben im Internat

Hallo, ich bin Sophia. Ich gehe seit einigen Jahren in das Mädcheninternat Sacré Coeur Riedenburg in Bregenz. In meinem Artikel erzähl ich euch, wieso ich mich dafür entschieden habe und wie das Leben im Internat so ist.

aha-Jugendreporterin Sophia

Vor 4 Jahren, im Corona-Lockdown, schrieb mein Neni Geschichten über seine Zeit in der Mehrerau (Internat für Jungs und Gymi in Bregenz). Dies inspirierte mich und ich fragte meine Eltern, ob es auch ein Internat für Mädchen gibt. Meine Eltern kannten das Mädcheninternat Sacré Coeur Riedenburg in Bregenz. Leider konnte der Tag der offenen Türe wegen Corona nur über Video stattfinden. Doch die Schule und das Internat haben mich inspiriert und ich meldete mich zum Schnuppern für zwei Nächte an.

An dem Tag der Ankunft war es regnerisch und die Böden im Gebäude knacksten, da alles sehr alt ist. Zwei Mädchen zeigten mir die Schule. Es ist dort jedoch so gross und verwinkelt, dass ich schon nach kurzem nicht mehr wusste, wo vorne und hinten war. Am nächsten Tag stand die Aufnahmeprüfung in Deutsch und Mathe an. Zwei Tage später habe ich die Nachricht bekommen, dass ich bestanden habe und somit musste ich mich entscheiden, ob ich in das Internat gehen möchte oder nicht. Es fiel mir jedoch nicht schwer und ich entschied mich für das Internat.

Ich bin mit zwölf Jahren in das Internat gekommen und bald das vierte Jahr dort und ich bereue meine Entscheidung keineswegs. Die ersten Tage waren etwas hart, da ich niemand kannte, aber meiner Zimmerkollegin ging es genauso. Am ersten Tag redeten wir kaum miteinander, auch in der Schule nicht. Dies änderte sich jedoch schnell und wir wurden gute Freundinnen. Die Zimmereinteilung kann man sich selbst aussuchen, ausser das erste Jahr wird man eingeteilt, da die Zimmereinteilung am Ende des Schuljahres gemacht wird.

Ein Tag im Internat

Um 6:45 Uhr wecken uns die Erzieherinnen, man zieht sich an und geht dann zum Frühstück. Es gibt immer Müsli und manchmal auch Pancakes oder Spiegeleier. Danach richtet man sich für die Schule und um 8:00 Uhr startet der Unterricht. Nach der Schule geht man Duschen oder chillt. Um 17:30 Uhr gibt es dann Abendessen. Anschliessend machen wir etwas mit den Erzieherinnen, wie z.B. Abendsport, Kino, Spieleabend usw. Das ist aber nicht Pflicht. Je nach Alter ist dann zwischen 21:00 – 22:30 Uhr Schlafenszeit. Am Mittwochnachmittag bietet das Internat eine Teatime an, wo man quatscht und Kuchen isst. Eine andere Möglichkeit am Mittwochnachmittag ist ein Ausflug in die Stadt Bregenz zum Beispiel oder in die Therme in Lindau. Es gibt aber auch von der Schule aus am Mittwochnachmittag Programm wie beispielsweise den Schulchor, die Theatergruppe oder Volleyball.

Ich bin in der Unterstufe. Meine Klasse hat zweimal bis 16:40 Uhr Schule und zweimal bis 12:35 Uhr Schule. Am Mittwoch ist bis 13:30 Uhr Schule. Gelernt wird am Abend in unseren Zimmern, oder zusammen mit Freunden. An den unterrichtsfreien Nachmittagen (ausser Mittwoch) muss man in der Unterstufe ins Tagesheim. Dort betreuen uns Lehrer und helfen uns bei den Hausaufgaben.  

Die Schüler dürfen im Internat sehr viel mitgestalten und Ideen einbringen.

Bei Problemen untereinander versucht man sie so gut es geht allein zu lösen. Bei Problemen, welche man nicht allein lösen kann, stehen uns die Erzieherinnen mit Rat und Tat zur Seite.

Infos

Am Sonntagabend oder am Montag in der Früh ist Anreise. Abgereist wird am Freitag nach der Schule. Die Erzieherinnen sind sehr nett und immer für uns da. Das Internat ist für Mädchen, aber neu ab Herbst 2024 auch für Jungs zugänglich. Die Schule ist aber schon seit sechs Jahren gemischt (früher war es eine reine Mädchenschule). Es handelt sich um ein Gymnasium. Nach der Unterstufe kann man sich entscheiden, ob man weiterhin ins Gymnasium geht oder in die HLH (Höhere Lehranstalt für Humanökologie) wechselt. Beide Wege führen zur Matura. Die Kosten für Schule und Internat betragen pro Monat 850 Euro. Die Schule besitzt iPads, die seit drei Jahren in der Unterstufe eingesetzt werden. In der Oberstufe hat man Laptops.

Vor- und Nachteile

Vorteile: Man hat Schuluniform und somit steht man nicht lange vor dem Kleiderschrank. Ein kurzer Schulweg ist auch vorhanden. Im Internat entwickeln sich starke Freundschaften. 

Nachteile: Man ist nicht immer bei seiner Familie und hat anders Ferien als in Liechtenstein. Die Prüfungen, welche man unterschreiben lassen muss, kann man erst später abgeben, da dies die Eltern tun sollten.

Mein Fazit

Ich finde, das Internat macht einen sehr selbstständig, weil man selbst an alles denken muss. Mir hilft das gemeinsame Lernen. Ich finde auch das mit dem gemischten Internat nicht schlecht und freue mich schon darauf. Ich möchte auch das Gymnasium weiter machen, weil ich Matura machen möchte und mir das Internat gefällt.

Quelle

Alles Infos unter: https://schulenriedenburg.at/
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