Welches Studium passt zu mir?

Viele Schüler:innen des Gymnasiums kennen folgende Situation vermutlich: Man ist im siebten Jahr und weiss, man möchte studieren. Doch nun stellt sich die grosse Frage: welches Studium?

aha-Jugendreporter Keanu

Viele Schüler:innen befinden sich irgendwann einmal in dieser Lage, unwissend darüber, nach welchen Kriterien sie ein Studium auswählen sollen, wohin es gehen oder ob sie überhaupt sofort studieren sollten. Das sind alles berechtigte Fragen, auf die ich hier einzugehen versuche. Ich weiss jedoch auch, dass viele auch eine Lehre beginnen oder vielleicht schon wissen, was sie studieren möchten, aber noch nicht genau wissen, wie sie sich darauf vorbereiten können. Dazu werde ich sehr sicher noch einen separaten Artikel verfassen. Hier geht es zunächst darum, welche Faktoren in die Studienwahl einfliessen.

Das richtige Studium

Um sich im Voraus bessere Chancen zu sichern, ist es wichtig, zunächst das passende Studium auszuwählen und nicht einfach auf gut Glück irgendeines zu beginnen. Ein Studium kann teuer sein, und man möchte nicht allzu oft wechseln. Zwar kann es passieren, dass man sich irrt, doch eine gründliche Auseinandersetzung im Vorfeld kann das Risiko minimieren, dass der gewählte Studiengang nicht das Richtige ist. Viele fragen sich: Wie weiss ich im Vorfeld, wofür ich mich entscheiden soll? Es gibt viele verschiedene Faktoren, die dies beeinflussen. Hier sind die wichtigsten:

Das Lieblingsschulfach
Ein einfacher Ansatz ist es, mit dem Lieblingsschulfach zu beginnen. Damit ist nicht gemeint, dass man ein Fach nur mag, weil es einfach ist, sondern weil es einen wirklich interessiert und man bereit ist, sich langfristig damit zu beschäftigen. Beispielsweise könnten neue Details oder Forschungserkenntnisse das Interesse noch weiter vertiefen. Dies kann ein erster Schritt bei der Wahl des richtigen Studiums sein. Man recherchiert, welche Studiengänge mit diesem Fach in Verbindung stehen. Zum Beispiel könnte bei einem Interesse an Biologie und Chemie auch Biochemie als Studiengang infrage kommen, ebenso Medizin oder Biomedizin. Sich jedoch nur darauf zu verlassen, ist nicht immer ratsam, da man zwar gut in einem Fach sein kann, aber die Motivation im Studium verlieren könnte, wenn es nicht den Erwartungen entspricht.

Generelles Interesse
Generelles Interesse ähnelt dem Lieblingsschulfach, doch der Unterschied besteht darin, dass das Interesse nicht zwingend schulbezogen sein muss. Zum Beispiel könnte jemand die Natur lieben und sich für die Tierwelt interessieren, was zu einem Studium der Biologie führen könnte, oder jemand malt und zeichnet gerne als Hobby und entscheidet sich daher für ein Kunststudium. Meiner Meinung nach ist dies der grösste Faktor, der in die Studienwahl einfliessen sollte. Allerdings kann dies auch Nachteile mit sich bringen, da manche Studiengänge nicht klar aufzeigen, welche Zukunftsmöglichkeiten sie bieten. Jedes Studium eröffnet Zukunftschancen, aber nicht alle sind in dieser Hinsicht transparent oder eindeutig.

Ort des Studiums
Ebenso wichtig ist die Wahl der Fachhochschule oder Universität. Einige Universitäten bieten bestimmte Studiengänge an, die anderswo nicht verfügbar sind, und manche sind für bestimmte Fachrichtungen bekannter als andere. Während die ETH besonders in technischen Fachgebieten hervorsticht, ist beispielsweise die Universität St. Gallen für Wirtschaft bekannt. Der Studienort ist auch deshalb wichtig, um zu entscheiden, ob Pendeln möglich ist oder ob man eine Unterkunft benötigt. Zudem spielt das Wohlfühlen am Studienort eine grosse Rolle. Fühlt man sich dort unwohl, kann dies die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Beispielsweise, wenn man nicht weit pendeln möchte und keine WG oder Wohnung sucht, könnte die nächstgelegene Universität, vorausgesetzt die Studiengänge sind interessant, eine gute Wahl sein. Ein Beispiel für uns wäre die Universität Vaduz.

Zukunftsmöglichkeiten
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die beruflichen Möglichkeiten, die ein Studium bietet. Dieser Aspekt sollte jedoch eine untergeordnete Rolle spielen, um nicht Gefahr zu laufen, einen Studiengang zu wählen, der einem nicht zusagt, nur weil man glaubt, sich dadurch bessere Jobchancen zu sichern. Umfassende Recherche ist hierbei entscheidend. So ist bekannt, dass ein Wirtschaftsstudium oft zu einer Karriere in der Bankenbranche führen kann oder ein Psychologiestudium zum Beruf des Psychologen. Allerdings gibt es abseits der offensichtlichen Möglichkeiten viele verborgene Chancen. Wichtig ist auch, sich zu überlegen, ob die verschiedenen Berufsmöglichkeiten über einen längeren Zeitraum interessant und realisierbar bleiben. Niemand möchte einen Job, der nach kurzer Zeit langweilig wird und inhaltlich wenig bietet.

Fazit

Persönlich sah das für mich so aus: In der Realschule hatte ich zunächst die Vorstellung, Informatiker zu werden. Das Thema interessierte mich damals zwar, aber ich war mir unsicher, ob es der richtige Beruf für mich ist. Also begann ich zu recherchieren und stellte fest, dass diese Fachrichtung doch nicht ganz meinen Vorstellungen entsprach. Stattdessen entdeckte ich mein Interesse für die Naturwissenschaften, insbesondere Chemie und Biologie, was mich schließlich zum Medizinstudium führte. Mir war bewusst, dass das Studium der Medizin in der Schweiz anspruchsvoll ist, deshalb hatte ich einen Plan B: Ich bewarb mich parallel für ein Chemiestudium an der UZH. Die Entscheidung für Chemie basierte auf meinen guten Noten in diesem Fach und der Empfehlung meines Klassenlehrers. Letztendlich bestand ich den Numerus clausus und wurde an der UZH immatrikuliert.

Ich bin zufrieden mit meinem Studienweg und wie ich meine Wahl getroffen habe. Natürlich gibt es an jeder Universität Dinge, die nicht ideal sind. Vielleicht hätte ich mich bei ausführlicherer Recherche für eine andere Fachrichtung entschieden, aber rückblickend war es für mich die richtige Entscheidung.

Ich hoffe, dieser Artikel kann euch ein wenig dabei helfen, zu entscheiden, wie man das passende Studium auswählt. Es ist nie eine leichte Entscheidung, angesichts der vielen Möglichkeiten. Doch mit ausreichender Recherche und Geduld findet man meistens das Studium, das wirklich zu einem passt.

Somit wünsche ich allen, die ein Studium auswählen viel Glück und ihr werdet die richtige Entscheidung treffen!

Quellen

https://www.studieren.at/studienwahl/

https://www.sg.ch/bildung-sport/bslb/studienwahl.html

https://www.llv.li/de/landesverwaltung/amt-fuer-berufsbildung-und-berufsberatung/berufsinformationszentrum-biz-

https://www.uzh.ch/de/studies/choice.html

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