Die Kraft des Lesens

aha-Jugendreporter Severin

Früher waren Bücher sehr begehrt oder gar ein Luxusgut. Doch heute lesen vor allem junge Menschen immer weniger Bücher. In diesem Artikel möchte ich untersuchen, woran das liegen könnte und wie das Lesen wieder zurückgeholt werden kann. Gleichzeitig möchte ich auf die positiven Auswirkungen des Lesens aufmerksam machen.

In meinem Umfeld kenne ich viele, die nur wenig oder gar nicht lesen. Auch bei mir selbst stelle ich fest, dass ich heute weniger lese als früher. Um es in Zahlen auszudrücken: Nur noch ca. 32% der Jugendlichen nehmen regelmässig ein Buch in die Hand, wie eine Studie aus dem Jahr 2022 ergeben hat.  Die Tendenz ist fallend. Ich glaube, dass viele von uns, auch Erwachsene, weniger lesen, als es zum Beispiel noch unsere Grosseltern getan haben. Das gilt natürlich nicht für alle. Es gibt immer noch viele Menschen, die vielleicht noch gerne ein paar Seiten zum Einschlafen lesen. Aber insgesamt ist der Abwärtstrend sicherlich spürbar.

Aber woran liegt das und was tun wir stattdessen?

In vielen Fällen ist es einfach Zeitmangel, der uns Menschen dazu bringt, so wenig zu lesen. In der heutigen Welt sind wir oft sehr gestresst von der Schule oder der Arbeit und was sonst noch alles passiert.  Da ist es manchmal einfach zu viel, auch noch ein Buch aufzuschlagen und zu lesen. Deshalb ist Lesen für viele Menschen eher eine Ferienbeschäftigung. Um sich zum Beispiel im Sommerurlaub am Strand zu entspannen. Ich kann mir vorstellen, dass viele jetzt denken: „Ja, bei mir ist auch die Zeit das Problem.“ Aber das mit der Zeit ist manchmal auch nur eine Ausrede. Denn oft wird man einfach von den vielen digitalen Medien abgelenkt. Vielleicht setzt man sich abends noch an den Computer, um etwas zu erledigen oder ein Spiel zu spielen, oder man schaut noch YouTube oder Netflix auf dem Handy oder scrollt noch kurz durch den TikTok-, Insta- oder Facebook-Feed. Sicherlich ist es jedem schon einmal passiert, dass man eigentlich etwas lesen wollte und dann doch am Handy hängen geblieben ist. Durch die vielen Unterhaltungsmöglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, hat das Lesen etwas an Reiz verloren. Ich glaube, es braucht weniger Motivation, Netflix einzuschalten oder einen Podcast zu hören, als ein Buch zur Hand zu nehmen und weiterzulesen.

Es ist ja nicht so, dass es schlecht wäre, abends Netflix zu schauen, aber viele von uns sitzen den ganzen Tag vor dem Bildschirm, da würde es eigentlich guttun, sich abends eine Auszeit zu nehmen und ein Buch zu lesen. Laut Forschern gibt es auch einen Grund, warum uns das Lesen manchmal so schwerfällt. Da wir jeden Tag mit Unmengen von Informationen überschüttet werden und uns nicht alles merken können, sortiert unser Gehirn unbewusst aus. Durch diesen „Filter“ fällt es uns schwerer, uns vollkommen auf eine einzige Sache zu konzentrieren, vor allem, wenn wir nicht zusätzlich durch Dinge wie Bilder oder Töne stimuliert werden.

Welche Auswirkungen hat das Lesen auf uns?

Lesen hat viele positive Auswirkungen auf den Menschen, deshalb ist es so schade, dass immer weniger Menschen lesen. Unter anderem baut Lesen Stress ab, es hilft uns zu entspannen. Mit einem Buch kann man dem Alltag entfliehen und in eine eigene Welt eintauchen. Im Gegensatz zu Filmen sind der Fantasie beim Lesen keine Grenzen gesetzt. Da nicht alles vorgegeben ist, kann man sich selbst ein Bild davon machen, wie die Welt oder die Personen im Buch aussehen oder welche Stimme sie haben. Lesen fördert also auch unsere Vorstellungskraft und Kreativität. Es hat auch viele positive Auswirkungen auf das Gehirn und ist daher ein sehr gutes Gehirntraining. Es verbessert unter anderem unser Erinnerungsvermögen und auch unsere Konzentration. Ausserdem kann Lesen uns empathischer machen. Das heisst, man kann sich besser in andere Menschen hineinversetzen, wie man sich eben auch in die Geschichten hineinversetzen muss. Wer nicht der Lesetyp ist, kann es vielleicht mal mit Schreiben versuchen, denn Schreiben hat ähnliche Auswirkungen auf den Menschen.

Meine drei persönlichen Lesetipps:

„Erebos“ – Ursula Poznanski: Erebos ist ein spannender Jugendroman, der die Geschichte einer geheimnisvollen Online-Spielewelt erzählt. Als die Hauptfigur Nick das Spiel in die Hände bekommt, ist er völlig fasziniert davon. Auch von den ungewöhnlichen Aufgaben, die er in der realen Welt ausführen muss. Doch schon bald gerät alles ausser Kontrolle und das Spiel übernimmt das ganze Leben des Jungen.

Erebos ist ein spannender und vor allem fesselnder Roman über Freundschaft, Geheimnisse und die Macht virtueller Welten, der mir persönlich sehr gefallen hat. Auch die Fortsetzung davon „Erebos 2“ und andere Bücher der Autorin sind wirklich zu empfehlen.

„Going Zero“ – Anthony McCarten: Der Thriller-Roman „Going Zero“ spielt in einer Welt, in der Überwachung allgegenwärtig ist. Um das neue Überwachungssystem einer privaten Firma zu testen, werden zehn Menschen für ein geheimes Projekt ausgewählt, welche zwei Stunden Zeit haben, um sich zu verstecken. Nach diesen zwei Stunden ist das Ziel der zehn Auserwählten 30 Tage lang unentdeckt zu bleiben. Wem dies gelingt, der kann 3 Millionen Dollar mit nachhause nehmen. Schafft es die Firma jedoch, alle zehn Teilnehmer vor den 30 Tagen ausfindig zu machen, so wird die CIA und das FBI eine Partnerschaft mit dem Unternehmen eingehen, welche der Firma sehr viel Geld einspülen würde.

Das Buch ist sehr gut geschrieben und auch der Bezug zur Realität ist da. Es zeigt die Gefahren aber auch die positiven Seiten einer vollständigen Überwachung in unserer Welt.

„Das Paket“ – Sebastian Fitzek: Im Psychothriller von Sebastian Fitzek geht es um die Psychiaterin Emma Stein, welche nach einem traumatischen Erlebnis das Haus nicht mehr verlassen kann und sich ständig von Unbekannten beobachtet fühlt. Von der Psychiaterin wird sie zur Patientin. Als dann auch noch ein Paket für einen unbekannten Nachbarn bei ihr ankommt, verliert sie langsam ganz ihren Verstand.

Unerwartete Ereignisse häufen sich aufeinander und das Buch fesselt den/die Leser*in voll und ganz. Das Buch darf jedoch nicht unterschätzt werden, denn trotz des harmlosen Titels kann der Inhalt des Psychothrillers auf manche vielleicht etwas verstörend wirken, da es an manchen Stellen doch recht brutal sein kann.

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